Ein Land voller Eigenart und Eigenheiten
Stimme-Redakteurin Gertrud Schubert entführte die Jungen Senioren mit Dias von Roland Schweizer nach Hohenlohe
Das Gute liegt so nah - und ist doch so ganz anders: Hohenlohe. Gertrud Schubert verstand es, den Jungen Senioren im Hans-Rießer-Haus jenes Gebiet im Nordosten des Großraums Heilbronn nahe zu bringen, das mit dem Hohenlohe-Kreis nur unzureichend beschrieben ist. Hohenlohe erstreckt sich, so Gertrud Schubert, etwa zwischen den Autobahnen Heilbronn-Würzburg (A81), Heilbronn-Nürnberg (A6) und Crailsheim-Ulm (A7). Auch gibt es noch ein bayerisches Hohenlohe (Schillingsfürst), aber das weltbekannte Rothenburg ob der Tauber gehört nicht mehr dazu. Es sei denn, man sieht den Bezug zur Landhege, wo die Rothenburger ihre Felder hatten, ohne die sei nicht hätten existieren können. Dieses ländlich-sittliche Hohenlohe mit seinen kleinen Fürstentümern sollte Anfang des 19. Jahrhunderts von der Landkarte getilgt werden, so die Referentin. Denn als Napoleon den "dicken Friedrich" vom Herzog zum König von Württemberg machte, ließ dieser das residenzreiche Gebiet kurzerhand besetzen. Schwäbische Beamte wurden in neue Oberamtsstädte nach "württembergisch-Sibirien" versetzt und das stolze Bauern- und Fürstenland mit dem Namen "Nordwürttembergisches Ebenen- und Hügelland" belegt.Aber Hohenlohe war und ist ganz anders als (Alt-)Württemberg. Die Stimme-Redakteurin Gertrud Schubert beleuchtete Eigenart und Eigenheiten von Hohenlohe und Hohenlohern. Sie zeigte auf, dass dieser Raum im Nordosten Württembergs sich nicht nur durch landschaftliche Schönheiten und alte Schlösser auszeichnet und so zu einem beliebten Ausflugs- und Naherholungsgebiet geworden ist. Heute weist es eine gesunde mittelständische Industrie auf und weiß darüber hinaus mit besonderen kulturellen Angeboten seine Eigenständigkeit ins rechte Licht zu rücken.Gertrud Schubert verwies auf den Hohenloher Kultursommer und auf die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall, die zugleich die Altstadt als Kunstwerk inszeniert. Sie entführte die über 80 Zuhörerinnen und Zuhörer anhand von eindrucksvollen Lichtbildern des Fotografen Roland Schweizer, mit dem zusammen sie einen prächtigen Bildband gestaltet hat, auf eine fiktive Reise durch Hohenlohe und erzählte Geschichten von Eindrücken sowie Begebenheiten mit knitzen Hohenloher Originalen, die sie in diesem Band beschrieben hat.Sie berichtete, was es mit der Württemberg-Säule auf der Jagsttal-Brücke bei Dörzbach oder mit den diversen Steinskulpturen im barocken Schlossgarten von Weikersheim auf sich hat, mit der Standseilbahn und der griechisch-orthodox gewordenen 1912 gebauten vormals katholischen St. Josefs-Kirche in Künzelsau oder der Stuppacher Madonna von Grünewald. Ob Öhringen und Bad Mergentheim, Langenburg und Gerabronn, Bächlingen und Unterregenbach, Kirchberg und Dörzbach - alle Städte und Ortschaften haben ihren speziellen Reiz. Schuberts bildlicher und verbaler Streifzug von den Waldenburger Bergen, dem Balkon Hohenlohes, über die Hohenloher Ebene in die eingeschnittenen und doch so unterschiedlichen Täler von Jagst, Kocher und Tauber vermittelte ein attraktives, aber dennoch realistisches Bild von Hohenlohe und dürfte bestimmt dazu animiert haben, diesen so reich gesegneten Landstrich selbst (wieder) zu entdecken.
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