Lesezeichen setzen Merken

An diesen Ständen sieht man alles doppelt

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Zwillingsclub „Nimm zwei und mehr“ stellt in Frankenbach eine Börse auf die Beine

Aurelio und Eliano Gasparro kommen gerne zur Zwillingsbörse, weil sie hier ihre alten Spielsachen verkaufen und dafür neue kaufen können.
          Foto: Martin Nied
Aurelio und Eliano Gasparro kommen gerne zur Zwillingsbörse, weil sie hier ihre alten Spielsachen verkaufen und dafür neue kaufen können. Foto: Martin Nied

Heilbronn Sämtliche Parkplätze sind belegt. Die Zwillingsbörse lockt am Sonntagnachmittag hunderte von Besuchern in die Gemeindehalle Frankenbach. Dort herrscht drangvolle Enge - und fast alles sieht man doppelt.

50 Zwillings-Mütter haben ihre Verkaufstische aufgebaut, um überwiegend gebrauchte Kinderkleidung in doppelter Ausführung zu verkaufen. Warum es hier nicht nur so viele Verkaufsstände gibt, sondern auch großer Besucherandrang herrscht, weiß Claudia Annecke, eine der beiden Initiatorinnen vom Zwillingsclub „Nimm zwei und mehr“: „Wo sonst bekommt man gebrauchte Kinderkleidung gleich doppelt?“ Die nächsten Zwillingsbörsen finde man in Mosbach oder Stuttgart.

Großteile Insbesondere Großteile wie Zwillingskinderwägen, Hochstühle, Kindersitze fürs Auto, natürlich alles immer paarweise, sind gefragt. So hat Nicole Gasparro ihre beiden Kindersitze auch schnell verkauft. „Von der Kinderkleidung habe ich bei den letzten Börsen etwa ein Viertel verkauft.“ Die Mutter von drei Kindern hat den Nachwuchs gleich mitgebracht. Die kommen gerne zur Zwillingsbörse, weil sie dort ihre alten Spielsachen verkaufen und sich mit den Einnahmen wieder neue kaufen dürfen.

Während sich auf den normalen Flohmärkten mittlerweile bei vielen Kunden eine Schnäppchenmentalität breit gemacht hat, wo selbst um Preise von einem Euro noch gefeilscht wird, weiß die Kundschaft bei der Zwillingsbörse die Angebote durchaus zu schätzen. So werden die Preise in der Regel auch ohne Murren bezahlt. Es geht um drei bis fünf Euro pro Kleidungsstück. Dafür geben viele Verkäuferinnen freiwillig Rabatte, wenn ein Kleidungsstück im Doppelpack über den Ladentisch geht.

Gleichgesinnte Heike Leidig hat Zwillinge: ein Mädchen und einen Jungen. Deshalb ist für sie das Kleidungsangebot nicht ganz so interessant. „Ich komme dennoch gerne hierher, weil ich hier Gleichgesinnte treffe und das tut einfach gut.“ Leidigs Freundin hat einen Stand und verkauft dort ihre Sachen mit.

Der Zwillingsclub „nimm zwei und mehr“ muss an die Stadt Heilbronn natürlich eine Hallengebühr bezahlen. Deshalb hat man von den Teilnehmerinnen eine originelle Standgebühr erhoben: fünf Euro und ein Kuchen. So kommt es, dass die Väter in der Küche stehen, Kaffee kochen und ausschenken und den gebackenen Kuchen verkaufen. „Damit,“ so hofft Claudia Annecke, „können wir unsere Kosten abdecken.“

Die nächste Zwillingsbörse findet erst am 7. Oktober in der Frankenbacher Gemeindehalle statt.

  Nach oben