Spaß-Duo Martini/Logsch will Klasse-Saison krönen
Man sieht sie eigentlich nur lachen, herumalbern - und siegen: Im «Whistler Sliding Centre» will das neue Spaß-Duo mit Bobpilotin Cathleen Martini vom SC Oberbärenburg und Anschieberin Romy Logsch vom BRC Riesa die erste gemeinsame Weltcup-Saison mit einer Olympia-Medaille krönen.

«Das ist unser Ziel, das soll unser Winter werden», sagte Martini vor ihrer Olympia-Premiere, «wir werden es wie im Weltcup machen, mit Spaß Bobfahren. Und dann sehen wir, was unten rauskommt.» Im Weltcup hatte es trotz Verletzungspechs (Wadenverletzung) immerhin zu fünf Saisonsiegen gereicht.
Und Olympiasiegerin Sandra Kiriasis? Die dreimalige Weltmeisterin von der RSG Hochsauerland konnte in diesem Winter kein einziges Weltcup-Rennen gewinnen - sicherte sich aber trotzdem das achte Mal in Serie den Gesamt-Weltcup. Mit ihren wunderschön designten Zweierbob, der in Anlehnung an Harry Potters Besen Firebolt (Feuerblitz) getauft wurde, fuhr die erfahrene Winterbergerin eine schnelle Linie. «Ich will hier voll angreifen», meinte die 35- Jährige, die im Vorjahr die beste deutsche Anschieberin aus ihrem Gefährt verbannte.
Romy Logsch sieht das gelassen und blickt trotz des «Zickenkrieges» ohne Zorn zurück: «Ich bin Sandra dankbar, denn ohne sie wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Nun aber habe ich unheimlich viel Spaß, und es passt einfach perfekt», berichtete die Leipzigerin, die danach einfach in den Sachsen-Bob von Martini wechselte.
Spaß ist bei dem sächsischen Duo derzeit jedes dritte Wort. «Ja, es ist einfach so. Die Vorfreude auf jedes Rennen ist so groß. Und mit Spaß und Leidenschaft kann man so viel erreichen», meinte die neue Seriensiegerin Martini, die sich unheimlich auf die Herausforderung im Whistler Sliding Centre freute: «Die Bahn ist so anspruchsvoll. Es ist so ein irres Gefühl zu wissen, dass man den Bob bei den engen Kurven mit 145 Kilometer in der Stunde noch zum Reagieren bringen kann.»
Die internen Streitereien mit dem rivalisierenden Duo aus Winterberg spielt für Martini und Co. keine Rolle mehr, auch wenn die von Martini verbannte Janine Tischer, die jetzt bei Claudia Schramm aus Oberhof mitfährt, damals angesäuert reagierte. «Wenn man so vom Bob runtergeschmissen wird, ist es menschlich einfach enttäuschend», meinte Tischer.
Thomas Schwab, Sportdirektor des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) spielte bei diesem Thema den Diplomaten: «Ich denke, dass unsere Bob-Damen respektvoll miteinander umgehen und dass da ein Konkurrenzkampf herrscht, ist auch klar», so Schwab, «weil es um viel geht, hat es letztes Jahr ein paar Probleme gegeben, dieses Jahr haben die das alles im Griff.» Dass zwischen den Protagonisten immer noch Eiszeit herrscht, haben spätestens die abgekühlten Glückwünsche in diesem Winter bei diversen Siegerehrungen gezeigt.