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Platzverweis für Gerstlauer lässt Derby kippen

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Nach 12:8-Führung unterliegt der TV Flein gegen die Neckarsulmer SU mit 29:32

Von Klaus Apitz
"Das war eine klare Wettbewerbsverzerrung."
          Rolf Fischer
"Das war eine klare Wettbewerbsverzerrung." Rolf Fischer

Handball - Die Wahrnehmungen sind manchmal völlig verschieden. Und so erntete Fleins Trainer Rolf Fischer lautstarke Protestrufe des Neckarsulmer Anhangs, als er eine der entscheidenden Szenen des gestrigen Derbys bewertete, den Feldverweis für Fabian Gerstklauer. "Das war ein klare Wettbewerbsverzerrung, solche Fouls passieren 30, 40 Mal", konnte er die kurz vor der Halbzeit getroffene Schiedsrichterentscheidung überhaupt nicht nachvollziehen. Einig waren sich alle Beteiligten aber, dass das Fehlen des Spielmachers und Kopf des Teams die Fleiner das Spiel kostete. 29:32 (16:16) stand es aus ihrer Sicht gestern am Ende eines Kampfspiels, das von der Spannung lebte.

Hohes Tempo Dass Denis Kübler und Yannik Michels verletzungsbedingt fehlten und der noch immer nicht ganz fitte Fabian Göppele nur 20 Minuten Gefahr ausstrahlte, war nicht zu kompensieren. Ein 12:8 legten die Gastgeber in einem zunächst mit einem höllischen Tempo geführten Schlagabtausch vor. Gästetrainer Ergin Toskic nahm eine Auszeit und wechselte auf eine offensive 3-2-1-Abwehrvariante. "Das war für uns der Schlüssel zur Wende", sagte er hinterher. Ein Schlüssel muss man dazu sagen, denn Gerstlauers Rausschmiss schockte die Fleiner so, dass Neckarsulm schnell wieder zurück war.

Im weiteren Spielverlauf fehlte den Gastgebern dann ihr Spielmacher an allen Ecken und Enden. Sie kämpften wie wild, holten die Brechstange raus, doch sie mussten sich jedes Tor schwer erarbeiten, brachten keine spielerische Linie rein. Trotzdem waren sie beim 27:29 in der Schlussphase noch einmal dran und spielten vier Minuten in Überzahl. "Da hätten wir einen wie Gerstlauer benötigt, mit ihm hätten wir gewonnen", meinte Fischer, denn seine Männer fanden nicht mehr die Lücken.

Neckarsulm wiederum hatte sich in der ersten Halbzeit auf die Tore von Clemens Borchardt verlassen können. Als dieser und Christian Gerber per Manndeckung aus dem Spiel waren, richteten es halt andere. Mit Einzelaktionen trafen gegen Ende der flinke Henning Titel und der wuchtige Max Kerner. Letzterer machte auch das Tor zum 30:27, zwei Minuten vor Schluss war damit der Sack endgültig zu. "Da haben wir es clever gespielt", sagte Borchardt. Am Ende, als es immer hektischwer wurde, mussten auch Ralf Schümann und Tittel nach Fouls das Feld räumen.

Drei Karten Die Schiedsrichter begründeten die drei Karten so: Bei Gerstlauer bei einer Abwehraktion Faust im Gesicht eines Gegners; bei Ralf Schümann und Tittel jeweils ein Stoßen des Gegenspielers. Alle drei Male habe Verletzungsgefahr bestanden − und das sein nun mal Rot.

TV Flein: Michael Bognar, Mario Nicht − Sven Bauer(6/4), Jörg Brenner (5), Giuseppe Galluccio (3), Fabian Gerstlauer (3/1), Fabian Göppele (6), Dominik Jahn, Sebastian Pytlik, Jens Reber, Max Schulze (4), Christian Totaro, Michael Wörner(2), Dominic Zäh.

Neckarsulmer SU: Tobias Greiner, Maximilian Kerner - Clemens Borchardt(10/4), Christian Gerber(4), Silas Holzapfel, David Kalter(6), Jonas Kaufmann, Moritz Kerner, Max Kühner(5), Ralf Schümann, Henning Tittel(6), Torben Wiedner(1)

Torfolge: 3:1, 5:6, 9:7 (12.), 12:8 (20.), 12:11, 14:15,16:16 − 18:16, 19:18, 19:24 (40.), 22:27, 24:27, 27:29, 27:30, 28:30, 23:31, 29:32.

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