Der TSB will die Nummer eins bleiben
Ein Grund, warum der TSB Horkheim den sofortigen Wiederaufstieg in die Handball-Regionalliga verpasst hat, war der zu kleine Kader. Daran soll es in der kommenden Saison nicht liegen

Verbunden mit der Vorstellung der künftigen TSBler war auch eine deutliche Aussage von Löbich: „Wir wollen die Nummer eins im Unterland bleiben.“ Dies ist eine Kampfansage an den Nachbarn TV Flein, dessen Trainer Rudolf Wagner und etliche Spieler im Foyer der Stauwehrhalle dies am Samstag zu hören bekamen. Flein bemüht sich in den nächsten Wochen in Relegationsspielen um den Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg.
Fürs Tor wurde der 23-jährige Nicolai Fasano geholt, der vom Württembergligisten SKV Oberstenfeld kommt. Er ersetzt Romeo Stoica, der bisher mit Timo Hirschmann fürs Tore verhindern zuständig war. Im linken Rückraum gesellt sich Markus Schumacher an Fabian Gerstlauers Seite. Der 20-Jährige war zuletzt beim Verbandsligisten SG Bietigheim II der Torjäger und sorgt auf dieser Position für Konkurrenz. Gerstlauer war zwar einer der Stärksten, doch hat er sein Potenzial noch nicht ausgereizt. „Er ist zu verspielt“, sagt TSB-Handballer-Chef Herwig Jarosch, der sich von Gerstlauer künftig eine konsequentere Spielweise erhofft.
„Entscheidend aber wird die Mitte“, sagt der bisherige Trainer Traian Dumitru. Hier lief es bei den Horkheimern erst rund, als Mischa Gerischer den Taktstock übernahm, um den operierten Alexander Huber zu ersetzen, der sich die Position mit Gerstlauer bis dahin geteilt hatte, von Haus aus aber ein Linksaußen ist. Jetzt werden die Karten neu gemischt. Spielmacher soll der 28-jährige Thorsten Pschierer werden, der lange Jahre beim TSV Bönnigheim spielte, zuletzt in der Verbandsliga. Ihm wird zugetraut, zusammen mit Dirk Förster die Führungsrolle zu übernehmen. Zweiter Mann für die Mitte ist der quirlige Felix Knoll, 19 Jahr jung, vom Landesligisten TV Mosbach. Sven Bauer schließlich ist Rechtsaußen, der bisher in der Verbandsliga für die HG Steinheim/Kleinbottwar spielte. Der 23-Jährige gilt als Konterspieler und teilt sich auf dieser Seite den Platz mit Kai Herrmann, der berufs- und verletzungsbedingt zuletzt einige Male fehlte. Bauer wie Knoll stehen fürs schnelle Spiel nach vorn. Und da Huber auf links noch ein Jahr dranhängt, ist beim TSB durch die Bank die Voraussetzung fürs Konterspiel geschaffen. Da ging in der abgelaufenen Saison viel zu wenig.
Unterm Strich müsste Horkheim auf der Torhüterposition so stark sein wie zuletzt. Auf halblinks ist man mit Gerstlauer plus Schumacher stärker. Und während man abwarten muss, was im zentralen Rückraum geht, steigt auch auf der rechten Seite die Qualität. Michael Hau nämlich, der sich gut entwickelt hat, unterstützt dort den Routinier Dirk Förster, der nicht mehr die Luft für die 60 Minuten hat.
Zwei, die bisher noch nicht erwähnt wurden, waren in der vergangenen Saison nur noch zweite Wahl. Marc Altmann, der einige Pfunde zuviel auf den Rippen hatte und dem Trainer nicht beweglich genug war. Er hat die Konsequenzen gezogen und wechselte zum TV Flein. Und auch Zeljko Jerkovic spielte unter seinem Leistungsvermögen.
Dafür waren Gerischer, Kreisläufer Henning Tittel mit seiner hohen Wurfeffektivität, Gerstlauer und bis zu seinem Ausscheiden Alexander Huber die Besten. Dahinter reihten sich Hau, der zu Saisonbeginn noch schwächelnde Förster, Herrmann und Stefan Fähnle ein - er allerdings war mehr als die Hälfte der Runde verletzt. Jetzt ist der neue Trainer Volker Blumenschein am Zug, der noch keine 40 ist und besser mit der Mannschaft kommunizieren soll. Dies war nicht die Stärke von Dumitru, der fachlich einen guten Job machte und für Disziplin sorgte. Er fand mit seinen 57 Jahren aber keinen Draht zur Mannschaft, die ihn mehr ertrug als akzeptierte.