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Ein Job, der nicht nach 40 Spielen endet

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Vor allem mit seinen Routiniers ist Heilbronns Trainer Rico Rossi derzeit überhaupt nicht zufrieden

Von Marco Scheinhof
Martin Melchert (links) und seine Heilbronner Falken sind in der Zwickmühle. Heute Abend müssen sie unbedingt gewinnen, um noch Hoffnungen auf die Playoff-Teilnahme zu haben. (Foto: Andreas Veigel)
Martin Melchert (links) und seine Heilbronner Falken sind in der Zwickmühle. Heute Abend müssen sie unbedingt gewinnen, um noch Hoffnungen auf die Playoff-Teilnahme zu haben. (Foto: Andreas Veigel)

Längst sind die hellen Strahler über der Eisfläche dunkel, eine düstere Stimmung zieht in die Knorr-Arena ein. Langsam schleichen die Spieler der Heilbronner Falken aus der Kabine. Manche noch einmal in den VIP-Raum, manche aber auch gleich nach Hause. Die Enttäuschung nach der 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen den EV Ravensburg ist deutlich spürbar."

Es ist so frustrierend", sagt David Belitski, der Torwart, "wir haben einfach nicht mehr den Schwung der Hauptrunde, während die anderen Mannschaften zugelegt haben." Die Folgen daraus sind deutlich an der Tabelle abzulesen. Sechs Punkte fehlen den Falken auf Rang vier, der Optimismus ist aber ungebrochen.

"Noch ist alles möglich, auch wenn es ganz schwer wird. Ich sehe aber noch einen Funken Hoffnung", sagt Trainer Rico Rossi. Damit aus der schwierigen keine unmögliche Mission wird, müssen die Heilbronner heute Abend (19.30 Uhr) die Berliner Deutschlandhalle stürmen und den heimischen Preußen alle drei Punkte entreißen. Nur dann haben die Hoffnungen noch eine Daseinsberechtigung und werden nicht als Träumerei abgetan.

Als Träumer bezeichnet werden, das möchte Rossi auf keinen Fall. "Ich könnte die Niederlagen ja akzeptieren, wenn wir schlechter wären als die Gegner. Aber das sind wir nicht, wir sind eigentlich gut genug", sagt der Trainer. Immer wieder schüttelt er den Kopf: "Das ist so schwer zu akzeptieren." Zum einen wohl, dass ein früheres Saisonende droht als nach der überzeugenden Hauptrunde zu erwarten war, zum anderen aber auch, dass gerade die etablierten Akteure daran nicht schuldlos sind. "Gerade die erfahrenen Leute sind derzeit einfach nicht richtig da", moniert Rossi. Und: "Vielleicht sind sie für die Meisterrunde nicht gut genug. Gerade jetzt müssten sie die Jungen führen. Ihr Job endet nicht nach 40 Spielen."

Gerade mit dem Ältesten, Igor Dorochin, war Rossi überhaupt nicht zufrieden. Vor allem den Treffer zum 2:3 in der Verlängerung lastete er dem Routinier wegen eines Fauxpas in der neutralen Zone an. "Solche Fehler dürfen einem 42-Jährigen einfach nicht passieren", meint Rossi. Und überhaupt: Auch die Vorlagen für Mike Henderson kommen nur noch mit der Regelmäßigkeit kasachischer Wirtschaftswunder, wodurch natürlich der einst starken ersten Reihe ihre Gefährlichkeit geraubt ist. "Henderson fehlen einfach die Zuspiele", sagt Rossi. Und der Mannschaft dadurch die Treffer des Torjägers, die sie gerade jetzt so gut brauchen könnte. Verteidiger Ronny Martin sieht das Problem jedoch auch in der gestiegenen Aufmerksamkeit durch die Gegner. "Die wissen natürlich auch, auf wen sie besonders achten müssen", sagt Martin.

Das wird auch heute Abend beim Rückspiel in Berlin so sein. An die erste Partie in der Knorr-Arena haben die Heilbronner schlechte Erinnerungen. Trotz 2:0-Führung unterlagen sie den Preußen noch im Penaltyschießen mit 3:4. Damals war das noch kein Grund für düstere Stimmung. Das hat sich mittlerweile geändert.

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