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Wildschwein und Honigwaben

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Ilsfeld - Der Ilsfelder Holzmarkt hat nichts an Attraktivität verloren. Seine Geschichte im Schozachtal geht viele Jahrhunderte zurück. Erstmals urkundlich erwähnt ist er in einem Württembergischen Lagerbuch 1521.

Von Ute Knödler


Ilsfeld - Der Ilsfelder Holzmarkt hat nichts an Attraktivität verloren. Seine Geschichte im Schozachtal geht viele Jahrhunderte zurück. Erstmals urkundlich erwähnt ist er in einem Württembergischen Lagerbuch 1521. Mit dem Waldtag hat Ilsfeld eine traditionsreiche Veranstaltung samt weitläufigem Krämermarkt dazugewonnen: Informationen rund um den Wald und die Holzverarbeitung sowie viele Attraktionen zum Mitmachen warten auf die Besucher.

Im Jahr der Nachhaltigkeit haben der Verein Waldnetzwerk und das Kreisforstamt zum zweiten Mal ein Angebot geschaffen, das von der Bevölkerung sehr gerne angenommen worden ist. Holz- und Krämermarkt waren wie üblich am Samstag gegen 13 Uhr zu Ende. Die Aktivitäten rund um den Waldtag zogen sich bis in den Nachmittag. Spontan haben sich die Mitarbeiter um den Leiter des Kreisforstamts, Karl-Heinz Lieber, entschieden, die Ausstellung im alten Feuerwehrgebäude den Besuchern auch am Sonntag zugänglich zu machen. "Es war sehr viel Aufwand, der sich nur für einen halben Tag kaum gelohnt hätte", sagte Waldnetzwerk-Geschäftsführerin Manuela König. Die Ausstellung von ausgestopften Waldtieren wie einem Hermelin, dessen Fell im Sommer braun und im Winter weiß ist, aber auch Fuchs, Waschbär oder Wildschwein, kam sehr gut an. "Die Tiere haben mir am besten gefallen", sagte das Mädchen Emma. Ihr Bruder Paul stimmte zu.

Über Wasser, Energie und heimische Bäume wurde auf eine ansprechende Weise informiert. Für Aufmerksamkeit sorgte auch Ulrich Zabel, Förster in Neudenau. In seinem Kostüm als Adeliger mimte er Hans Carl von Carlowitz. Der sächsische Berghauptmann habe im Jahr 1713 erstmals die Formulierung "nachhaltende Nutzung" verwendet. "Er forderte, der Nutzung natürlicher Ressourcen gewisse Schranken aufzuerlegen", so Zabel.

Weitere Attraktionen: Der Ilsfelder Dieter Kalmbach zeigte Waldbienen, die die Ausscheidungen von Blattläusen in ihre Honigwabe einarbeiten. Ein Sägevelo, Schnitzen, Barfußpfad oder Fühlboxen konnten ausprobiert werden. Die Arbeit des Harvesters, eines sogenannten Holzvollernters, zog viele Blicke auf sich. "Vom Fällen bis zum fertigen Ablegen am Waldweg kann er alles", so König. Doch auch das Pferd werde heute immer noch zur Holzgewinnung im Naturschutzgebiet eingesetzt. Ulrich Scheuber-Häberlein vom gleichnamigen Sägewerk bedauert: "Die Holzindustrie hat keine Lobby, wird kaum wahrgenommen". Viel Holz werde exportiert bis nach Kanada, Indonesien, Indien oder China. Die Exporte zertifizierter Hölzer machten Sinn, betonte der Fachmann. Das schone die Abholzung des Regenwaldes.

Förster Ulrich Zabel (r.) zog als Hans-Carl von Carlowitz viele Blicke auf sich. Er gab viele Auskünfte zum Thema Nachhaltigkeit.
Förster Ulrich Zabel (r.) zog als Hans-Carl von Carlowitz viele Blicke auf sich. Er gab viele Auskünfte zum Thema Nachhaltigkeit.  Foto: Knödler
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