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Was Ilsfeld mit dem Schraubenkönig verbindet

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Bund der Selbstständigen ist 100 Jahre alt: Kontaktabend für verschiedene Firmen - Unternehmer Reinhold Würth als Festredner

Von Anja Kemmler
Stets umringt war Reinhold Würth beim Kontaktabend in der Firma Portolan in Ilsfeld, die zur Würth-Gruppe gehört. Der Unternehmer sprach unter anderem über seine familiären Wurzeln im Schozachtal-Ort. (Foto: Claudia Wachter)
Stets umringt war Reinhold Würth beim Kontaktabend in der Firma Portolan in Ilsfeld, die zur Würth-Gruppe gehört. Der Unternehmer sprach unter anderem über seine familiären Wurzeln im Schozachtal-Ort. (Foto: Claudia Wachter)

Reinhold Würth - der Name steht für eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Für Innovation und Unternehmergeist. Ein Vorbild für viele Firmeninhaber. Was liegt da im Jahr des 100. Geburtstags des Ilsfelder Bundes der Selbstständigen (BdS) näher, als etliche Geschäftsleute der Schozachtalgemeinde bei einem Kontaktabend zusammenzubringen und den Künzelsauer Schraubenmilliardär als Festredner einzuladen? Zumal Reinhold Würths Familie väterlicherseits aus Ilsfeld stammt. Zumal Würths Uropa Friedrich, Bäcker und Landwirt, zu den Gründungsmitgliedern des Gewerbevereins gehörte. Zumal mit der Firma Portolan in Ilsfeld ein Unternehmen sitzt, das zur Würth-Gruppe gehört. Viele Gründe also, sich bei Portolan zu Reden und Häppchen zu treffen.Wer würde nicht gerne einen kleinen Schimmer vom Glanze des Würth'schen Imperiums abhaben - BdS-Chef Hans-Joachim Zott jedenfalls, ist stolz, einen Ahn des Schraubenkönigs in den Gründungsprotokollen des Vereins gefunden zu haben. "Man könnte sagen, Würth ist aus dem Gewerbeverein hervorgegangen", schmunzelt er am Rande des Festabends, den BdS, Gemeinde und Portolan gemeinsam veranstaltet haben. Portolan - das ist eine Würth-Tochter, die internationale Finanzsoftware für den Mittelstand herstellt und rund 100 Mitarbeiter hat, 70 davon im Firmensitz in Ilsfeld. Auch die Kommune ist stolz, einen Bezug zum Unternehmer mit Weltruf zu haben, der als Kind oft die Großeltern in Ilsfeld besucht hatte. Und deshalb bringt Bürgermeister Thomas Knödler für den 70-Jährigen, der seinen Geburtstag und das 60. Firmenjubiläum vor wenigen Wochen groß feierte, ein Straßenschild mit. Wenn man - wie Künzelsau - schon keine FH-Außenstelle hat, die nach Würth benannt werden könnte, dann doch wenigstens die Haupterschließungsstraße des geplanten Gewerbegebietes "Bustadt-Ost". 17 Hektar ist es groß, je nach Bedarf soll es abschnittsweise erschlossen werden. Ob das Schild "ein Wink mit dem Zaunpfahl ist?", will der Künzelsauer wissen. Die rund 120 Gäste lachen. Würth weiter: Na ja, ganz ausschließen könne man nicht, dass die Namensgebung noch Wirkung hat. "Das war nur als Witz gemeint", sagt der Künzelsauer später auf Nachfrage. Es sei derzeit "nichts Konkretes für eine mögliche Erweiterung der Firma Portolan" oder ähnliches geplant. Andererseits: Man wisse ja nie, was die Zukunft bringt.Über eine Stunde plaudert Reinhold Würth aus dem Nähkästchen der Familie, erinnert sich, wie er als Neunjähriger zu Fuß vom Heilbronner Südbahnhof nach Ilsfeld gelaufen ist. Verrät, dass die Mutter es gern gesehen hätte, wenn er Lehrer geworden wäre. Lässt die Firmengeschichte - vom Zweimannbetrieb zum Global Player - Revue passieren. Spricht über Globalisierung, Basel II, über Rating - und überhaupt: "Die Lage im Bund ist viel besser als die Stimmung."Ach ja, nicht nur ein Würth-, sondern vor allem ein Kontaktabend soll die Veranstaltung sein, die das Jugendorchester des Auensteiner Musikvereins begleitet. "Es geht uns darum, ortsansässige Firmen zusammenzubringen, damit die sich besser kennen lernen und vielleicht Kooperationen eingehen", sagt der Bürgermeister. Im Rückblick findet er: Das ist gelungen. Bis nach Mitternacht sei geplaudert worden. Damit auch jeder weiß, mit wem er es zu tun hat, gibt's eingangs Namensschilder für fast alle. Nicht jedoch für Würth. Den kennt jeder.

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