Seit 50 Jahren gibt der VfR Großbottwar Impulse
Der Verein feiert am kommenden Samstag Jubiläum in der Stadthalle

Der Turnverein hatte schon kurze Zeit vor dem Krieg eine Handballabteilung, und als unter den rund 800 Heimatvertriebenen auch junge Fußballbegeisterte waren, fingen diese das Kicken an, als es im Städtchen noch keinen Sport- oder Turnverein wieder gab. Die jungen Heimatvertriebenen taten sich damals schwer, sich in das gesellschaftliche Leben der Bürgerschaft einzubringen, und fanden auf einer Wiese fußballspielend zusammen.
Als sich dann am 15. März 1947 der Turnverein in Großbottwar mit dem Segen der Militärregierung wieder gründete, traten die Fußballspieler, die schon Freundschaftsspiele in der Nachbarschaft hinter sich hatten, dem 1910 gegründeten und 1947 wieder auferstandenen TV als Mitglieder bei. Immer wieder gab es in den Folgejahren Versuche der Fußballer, sich selbstständig zu machen. Am 20. März 1955 fand in der Gastwirtschaft "Linde" die Gründungsversammlung eines Fußballvereins statt, der sich den Namen "Verein für Rasenspiele" (VfR) gab, schwarz-grün zu den Vereinsfarben machte und Helmut Lebherz, einen Alteingesessenen, zum Vorsitzenden wählte.
Der Fußballverband genehmigte den Verbleib des neuen Vereins in der Verbandsklasse, der TV hatte keine Spieler und keine Mannschaft mehr. Dem neuen VfR schlossen sich bei der Gründung spontan 47 Personen als Mitglieder an. Drei Jahre auf eigenen Beinen, schien eine Wiedervereinigung möglich. Der Wunsch nach einer Sporthalle ließ die damaligen Vereinsvorsitzenden Hermann Neuffer (TV) und Werner Fuchs (VfR) mit ihren Vereinsausschüssen zusammensitzen. In außerordentlichen Generalversammlungen stimmten die Mitglieder beider Vereine für ein Zusammenschließen. Doch der Gemeinderat zog mangels Geld nicht mit, und so blieb alles beim Alten.
Erstmals in weiter Umgebung veranstaltete der VfR ein Freundschaftsspiel mit einer US-Militär-Fußballmannschaft und etwas später auch mit einer Bundeswehrmannschaft aus dem Standort Stuttgart. 1960 stieg die erste Mannschaft als Staffelmeister in die A-Klasse (heute Bezirksliga) auf. 1965 wurde ein eigenen Spielfeld in den Schleifwiesen angelegt, eine ausgediente Flüchtlingsbaracke wurde zum Vereinsheim umfunktioniert und ans eigene Sportfeld transportiert und wieder aufgestellt.
1973 organisierte der damalige Vereinsvorsitzende Richard Hartmaier zusammen mit weiteren Vereinen das erste Großbottwarer Straßenfest, als erstes Fest dieser Art weit und breit. 1979 bringt der langjährige Vorsitzende Hartmaier seine Mannen so weit, in Eigenleistung ein richtiges Sport- und Vereinsheim im Rand des Sportgeländes "Winzerhäuser Tal" zu erstellen, das jetzt 25 Jahre in Betrieb und seit 15 Jahren als öffentliche Gaststätte verpachtet ist. 1986 ging eine Damenmannschaft in den Spielbetrieb.
InfoNeben Grußworten, Ehrungen und einer Darstellung der Vereinsgeschichte wird die Stadtkapelle die Jubelfeier musikalisch gestalten. Der Großbottwarer Volksbühneverein "d|2Scheuraburzler" spielt schwäbisches Theater. Auch eigene Vereinsmitglieder werden zur Unterhaltung beitragen. Beginn ist um 19 Uhr in der Stadthalle.