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Kein Altenheim auf dem Wiki-Gelände

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Diskussion im Fleiner Gemeinderat - Grundstücksbesitzer hat bisher keinen Investor gefunden

Von Uwe Mundt
Noch keine Klarheit herrscht, was mit den beiden Grundstücken an der Ecke Haigern-Falterstraße geschehen soll. Den Vorschlag der Firma Deuter, hier Wohnhäuser zu bauen, sieht der Gemeinderat nicht unbedingt mit den städtebaulichen Vorstellungen der Gemeinde im Einklang. (Foto: Uwe Mundt)
Noch keine Klarheit herrscht, was mit den beiden Grundstücken an der Ecke Haigern-Falterstraße geschehen soll. Den Vorschlag der Firma Deuter, hier Wohnhäuser zu bauen, sieht der Gemeinderat nicht unbedingt mit den städtebaulichen Vorstellungen der Gemeinde im Einklang. (Foto: Uwe Mundt)

Deuter hat im März die Gemeinde gebeten, den Bebauungsplan "Falteräcker - 2. Änderung" nochmals zu ändern und statt eines eingeschränkten Gewerbe- ein Mischgebiet auszuweisen. Das allerdings widerspricht den städtebaulichen Vorstellungen von Rat und Verwaltung.

"Vor drei Jahren hätte ich noch bedenkenlos Ja gesagt", sagte Fleins Bürgermeister Jürgen Schmid zum Wunsch, auch in seiner Gemeinde ein Pflegeheim einzurichten. Davon ist er im Grunde auch nicht abgerückt. Aber, so sagte Schmid auf Anfrage der Heilbronner Stimme, inzwischen seien in der Umgebung überall solche Einrichtungen errichtet worden. Solange dieses Gebiet "so kommerzialisiert" sei, könne man die weitere Entwicklung nicht vorhersehen.

Die Augsburger Firma Deuter besitzt an der Falter- und an der Haigernstraße zwei Grundstücke. Dazu hatte der Rat beschlossen, den Bebauungsplan "Falteräcker - 2. Änderung", der genau diese Areale umfasst, vom eingeschränkten Gewerbegebiet zur Zweckbindung für ein Pflegeheim und Betreutes Wohnen zu entwickeln.

Nun hat Geschäftsführer Joachim Netschert in einem Schreiben mitgeteilt, dass es ihm nicht gelungen sei, einen Interessenten für ein Alten- und Pflegeheim auf dem Gelände zu finden. Nicht einmal die Möglichkeit, dass die Firma Deuter selbst als Investor auftritt, habe daran etwas geändert. In Gesprächen habe sich herausgestellt, so Netschert, "dass der Markt für Alten- und Pflegeheime im klassischen Sinne in Deutschland wohl gesättigt ist". Die Firma hat deshalb Interesse an einer Wohnbebauung auf dem 63 Ar großen Grundstück bekundet. Dabei sollten in erster Linie Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften, unter Umständen höchstens noch so genannte Dreispänner, verwirklicht werden. Die Arbeiten für die Änderung des Bebauungsplanes könne seine Firma (eigene Planungsabteilung) "in enger Abstimmung mit der Bauverwaltung Flein" leisten.

Dieser Vorschlag, so Schmid, bedeute für Flein Neuland. Mit den städtebaulichen Vorstellungen der Gemeinde stimme er nicht überein. Auf gar keinen Fall gewünscht sei eine Verdichtung wie im Hölderlinpark. Für die Gemeinde bestehe kein Grund, jetzt das eingeschränkte Gewerbegebiet umzuwidmen, ließ der Bürgermeister die Gemeinderäte wissen. Die Verwaltung brauche Zeit, um fundierte Vorstellungen über die Zukunft der beiden Grundstücke zu entwickeln.

Das sah auch Günter Bubeck (FWV) so: "Die Gemeinde ist nicht im Zugzwang." Ob es rechtlich überhaupt möglich sei, einen Bebauungsplan zugunsten eines Einzelnen zu ändern? "Öffentliches Interesse muss schon dabei sein", antwortete Hauptamtsleiter Hartmut Winkler. Auch für Eberhard Göttle (FWV) war klar, dass sich in diesem Bereich etwas tun müsse: "Aber wir haben alle Zeit der Welt."

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