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Rat fährt auf den Bikepark ab

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Jugendliche sprechen sich für ein Angebot aus - Bauausschuss entwickelt Konzept

Von Friedhelm Römer
"Der wichtigste Punkt ist für mich dabei die familienfreundliche Gemeinde. Durch den Bikepark bekommen wir ein Alleinstellungsmerkmal."
          Frank Seiter
"Der wichtigste Punkt ist für mich dabei die familienfreundliche Gemeinde. Durch den Bikepark bekommen wir ein Alleinstellungsmerkmal." Frank Seiter

Ellhofen - Die Gemeinde Ellhofen hat einen weiteren Schritt in Richtung Bikepark getan: Mit großer Mehrheit beschloss das Ratsgremium, ein Konzept zur Umsetzung eines Radsportparks zu entwickeln. Diese Arbeit ist nun Sache des Bauausschusses. Ein möglicher Standort war im Rat kein Thema.

Um sich genauer zu informieren, will man die Anlagen in Leingarten und Öhringen besichtigen. Ausgangspunkt für die Entscheidung war das Ergebnis einer Umfrage im Dezember. Dabei wurden 398 Fragebögen an die Ellhofener Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 18 Jahren verteilt, in dem der Bedarf ermittelt werden sollte. Rund ein Drittel beteiligte sich daran. Davon sprachen sich 61 Prozent für einen Bikepark aus, 39 Prozent dagegen.

"Ich bin vom Rücklauf der Umfrage begeistert, weil normalerweise schon zehn Prozent als Erfolg gewertet werden", sagte Frank Seiter (FWV). Er plädierte aufgrund der breiten Zustimmung der Jugendlichen für eine Umsetzung, hierbei werde deutlich, dass sich die Jugend doch für Politik interessiere. "Der wichtigste Punkt ist für mich dabei die familienfreundliche Gemeinde. Durch den Bikepark bekommen wir ein Alleinstellungsmerkmal."

Keine Pflichtaufgabe Seiter widersprach damit seinem FWV-Kollegen Willi Müller, der den Verwaltungsvorschlag ablehnte: "Das geht mir alles zu schnell. Dieses Vorhaben ist keine Pflichtaufgabe. Und wir haben Vereine, die Jugendarbeit betreiben, die wir vielleicht eher bedienen sollten." Seiter warf jedoch ein, "dass wir auch Angebote machen müssen, die nicht durch Vereine abgedeckt werden". Bürgermeister Wolfgang Rapp gab Müller insofern Recht, dass dieses Projekt keine Pflichtaufgabe für die Gemeinde sei, machte aber deutlich: "Wir können auch nicht den Kopf in den Sand stecken. Für mich ist es letztlich eine Frage des Konzepts."

Einzelkämpfer Willi Müller blieb mit seiner Meinung ein Einzelkämpfer. "Wir können es uns nicht leisten, das Ding zu stoppen. Denn wir werden unglaubwürdig, sofern es keine unvorstellbar hohen Kosten verursacht", erinnerte Alfred Zwickl von der CDU an den vor acht Jahren angedachten Skaterpark. Diesen stellte der Gemeinderat damals so lange zurück, bis das Thema schließlich im Sande verlaufen war.

Umsetzung Ins gleiche Horn wie Zwickl stieß SPD-Vertreter Reiner Koch: "Wenn wir nach einer achtjährigen Diskussion um einen Skaterpark auch diese Maßnahme nicht verwirklichen würden, würde das der Politikverdrossenheit Vorschub leisten", mahnte er und wollte die Vorarbeiten sogar beschleunigen: "Mir ist die Formulierung der Verwaltung zu weich." Daher stellte er den Antrag, dass der Bauausschuss die planerische Umsetzung des Radsportparks bis zu den Sommerferien schaffen sollte.

Bürgermeister Rapp gab zu bedenken, dass man nichts übers Knie brechen wolle. "Wir bringen uns zu sehr unter Zugzwang, wenn wir das bis zu den Sommerferien schaffen wollen und werden unglaubwürdig, wenn wir dieses Projekt dann aus irgendwelchen Gründen nicht bis dahin umsetzen können."

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