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Ostergeschichte erlebbar gemacht

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Erwachsene und Kinder haben den Garten beim Gemeindehaus fürs Auferstehungsfest gestaltet

Von Stefanie Päffle
Durch die Kreuzigung nimmt Jesus alle Schuld der Menschen auf sich, wie Jugendpraktikantin Marlene Hentschke erläutert.Foto: Stefanie Pfäffle
Durch die Kreuzigung nimmt Jesus alle Schuld der Menschen auf sich, wie Jugendpraktikantin Marlene Hentschke erläutert.Foto: Stefanie Pfäffle

Flein - Es muss ein Schock für die Jünger gewesen sein. Da gehen sie zum Grab Jesu, um ihn, wie damals üblich einzubalsamieren, und der schwere Stein vor dem Felsengrab ist weg, das Grab leer. Jesus ist auferstanden. Genau als Pfarrer Christof Gebhardt im Garten des evangelischen Gemeindehauses diese Geschichte erzählt, ertönt vom Gemeindemittagstisch ein fröhliches „Happy Birthday“. Welch' passende Hintergrundmusik für einen Ostergarten.

Rundweg Seit einer guten Woche hat sich die Optik des Außenbereichs des Gemeindehauses stark gewandelt. Ein in Pflastersteinen gefasster Rundweg aus Rindenmulch schlängelt sich seinen kurzen Weg vom Eingangsbereich um einen großen Baum herum und wieder zurück. Das Wichtigste in der Osterzeit sind die drei liebevoll gestalteten Stationen aus dem Leben Jesu, die die Ostergeschichte anfassbar, erlebbar machen.

„Weihnachten feiert man immer so groß. Aber ohne Karfreitag und Ostern gäbe es Weihnachten gar nicht“, erklärt Gebhardt. Mit der Idee des Ostergartens möchte er die Passion und Ostern wieder stärker ins Bewusstsein rücken. In Susanne Lauk, Reinhilde Harst, Nicole Göhring und Sunhild Zenn hat der Pfarrer vier Mitstreiterinnen in der Kirchengemeinde gefunden, die seine Idee gemeinsam mit den Kindern vom Abenteuerland, dem Fleiner Kindergottesdienst, umsetzten.

„Wir haben uns an den Bildern aus Markgröningen, der ehemaligen Gemeinde von Pfarrer Gebhardt, angelehnt“, erklärt Lauk das Vorgehen. Es musste geklärt werden, was in der kurzen Zeit ab November überhaupt umgesetzt werden kann, welche Stationen am wichtigsten sind, welche eventuell noch folgen können.

Die Organisatoren entschieden sich für das letzte Abendmahl, die Kreuzigung und die Auferstehung am Felsengrab. Die Puppen aus Sisaldrahtarmen, getöpferten Händen und einem mit Ton gestalteten Styroporkugelkopf, die irgendwie an die Augsburger Puppenkiste erinnern, bastelten sie selber. Mit den Kindern töpferten sie die kleinen Gedecke aus Teller und Becher für Jesus und seine Jünger. Die Jungen bauten das Kreuz auf dem Berg Golgatha, andere halfen bei der Kleidung. Dazu gehörte auch Laura. „Ich hab geholfen, die Kleider zurecht zu schneiden und auch getöpfert“, erzählt die Elfjährige. Jetzt sei es toll zu sehen, was aus den Einzelteilen geworden ist.

Begeisterung Auf diesen Stolz haben die Frauen gehofft. „Wir dachten uns, wenn sie mitmachen, wird der Garten anders geachtet, wenn sie hier spielen“, meint Harst. Und wirklich, nach einer Woche ist nichts abhanden gekommen, nichts kaputt gegangen. Das, obwohl ständig Leute im Garten sind und sich alles anschauen, auch die dazugehörigen Informationstäfelchen lesen.

Dazu haben Gebhardt und Jugendassistentin Marlene Hentschke schon 250 Kinder geführt, und auch an diesem Tag lassen sich viele Erwachsene die Szenen und ihre Bedeutung für den Glauben erklären. Ein Gemeindemitglied hat sogar schon gefragt, ob man den Garten denn nicht so belassen könnte, erzählt Gebhardt. So gut kommt die neue Gestaltung an.

Aber am 19. April werden die Puppen und alles andere wieder weg geräumt. Eventuelle tauchen sie im kommenden Jahr mit neuen Wegbegleitern und neuen Stationen der Passions- und Ostergeschichte wieder auf.

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