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Ort und Kirche mit faszinierender Geschichte

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Ilsfeld - Ausstellung über die Historie von Wüstenhausen

Von Ute Knödler
Claus Kohout lässt die Geschichte des Ortes Wüstenhausen und der Liebfrauenkirche im Heimatmuseum in Ilsfeld lebendig werden.Foto: Ute Knödler
Claus Kohout lässt die Geschichte des Ortes Wüstenhausen und der Liebfrauenkirche im Heimatmuseum in Ilsfeld lebendig werden.Foto: Ute Knödler

Ilsfeld - Claus Kohout beschäftigt sich seit sieben Jahren mit den Resten der Liebfrauenkirche in Wüstenhausen, einer ehemals großen Wallfahrtskirche im Ilsfelder Teilort. Jetzt stellt der Diplom-Ingenieur aus Heilbronn seine neuen Erkenntnisse im Alten Lehrerhaus, dem Ilsfelder Heimatmuseum, aus.

Der verbliebene Rest des Chorraumes ist in einen landwirtschaftlichen Komplex eingebaut, wurde lange Zeit auch so genutzt. Der jetzige Besitzer hat die halb verfallenen Mauern restauriert und wie Kohout sagt, "der Kapelle seine sakrale Würde wieder zurückgegeben". Doch da der Bau in Privatbesitz ist, kann die Kapelle nicht besichtigt werden. "Es geht nicht allein um die Kirche, sondern auch um den Ort", unterstrich Kohout bei der Ausstellungseröffnung.

Lesekurs

Unzählige Reichskammergerichtsprotokolle aus dem 15. Jahrhundert, die er ausgewertet hat, sind zu sehen. Viele Urkunden warten noch. Der Heilbronner, den die Geschichte des Ortes fasziniert, hat sich mit einem Lesekurs für alte Schriften in die Archivarbeit eingearbeitet. "Es handelt sich hier um eine Geschichte, die in jeder Form aus dem Rahmen fällt", betonte er.

Im 12. Jahrhundert wird die Ansiedlung als fränkischer Ausbauort des merowingischen Königshofs Ilsfeld beschrieben. Zahlreiche Streitereien sind belegt, etwa ob die württembergische Münze oder die Wecklermünze als Währung gelten soll. Wüstenhausen gehörte ab 1368 zu Württemberg, obwohl es außerhalb des Landgrabens lag, die Herrenhäuser waren jedoch schon immer der Burg Stettenfels in Untergruppenbach zugeordnet.

Grenzstreitigkeiten sind beschrieben zwischen Württemberg und der Pfalz, zu denen die Herrenhäuser gehörten, mit den Sturmfedern, da Löwensteinisches Gebiet in Abstatt angrenzte, oder mit den Fuggern. Im Streit um die Obrigkeit wurde die Frage gestellt, ob das "fünf Häuser zählende Hausen ein Flecken im Rechtssinn mit eigener Gemarkung oder nur ein Stück Erdreich mit Kirche ist?"

Herrenhöfe

Kohout hat eine Übersicht über die Herrschaft der Stettenfelser Herrenhöfe zusammengestellt oder eine Liste mit Höfen und Familien 1930. Er stellt Belege aus, nach denen sich 200 n. Chr. neben einem zerstörten römischen Steinhaus Alemannen in Holzhäusern ansiedelten.

Es gibt einige Modell zu sehen, ansonsten viel zu lesen in der Präsentation. Kohout fesselt die Zuhörer mit seinen Ausführungen über die Geschichte des Teilorts.

Die Ausstellung ist von 15 bis 17 Uhr geöffnet am 5., 12. , 19. und 29. Dezember, 6. und 9. Januar.

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