Nun ist der Saal ein Festsaal
Flein - Großputz im evangelischen Gemeindehaus nach dem Umbau − Feier am 5. Juni
Flein - Wow." Mit einem Wort drückt Doris Thilo ihre Begeisterung aus. "Es ist wunderbar hell. Man freut sich drauf, hier zu arbeiten. Es wird leichter sein, weil alles neu ist und pflegeleicht", sagt die Hausmeisterin zum neuen, schicken Kleid, in dem sich das evangelische Gemeindehaus in Flein jetzt präsentiert. Nach Umbau und Modernisierung ist am Freitag Großputz angesagt. Am Morgen hat sich eine Handvoll Frauen zum Arbeitseinsatz versammelt.
"Wir haben große Konkurrenz", meint Pfarrer Markus Schanz mit Blick auf die Königliche Hochzeit in London. Für Evi Eberle ist das kein Thema. "Dieser Einsatz ist wichtiger", sagt sie und säubert weiter die Fenster. "Wegen meiner Hochzeit ist auch niemand daheim geblieben", scherzt Sunnhild Zenn, die den roten Linoleum im Seminarraum vom Baustaub befreit.
Restarbeiten
Eine Kreissäge kreischt. Draußen schiebt ein Bagger überschüssige Erde weg. Der Greifarm eines kleinen Krans hievt die schweren Grantistufen vom Lkw auf die vordere Eingangstreppe. Im Jugendraum im Untergeschoss hämmern die Bodenleger die Fußleisten fest. Manfred Pigorsch setzt im Saal die Schiebetür ein. Nicht nur Handwerker sind im Gebäude mit kleinen Rest- und Ausbesserungsarbeiten und draußen mit den Außenanlagen beschäftigt. Gemeindemitglied Martin König erhöht die Eigenleistungsstunden und pflastert im Gewölbekeller den Boden.
Der Baustromkasten ist abtransportiert, die Elektrik funktioniert. "Gestern haben wir den Saal erstmals mit Festbeleuchtung gesehen", erzählt Markus Schanz. "Super, das hat echt Stil", freut er sich über die große Veränderung. Die deutlich höheren Fenster, die strahlend weißen Wände, dazu die anthrazitfarben abgesetzten Balken, das helle Parkett, die Pendel- und Deckenleuchten mit den Akustiksegeln als weiterem gestalterischen Element, dazu die frisch gestrichenen Bühne − das hat etwas. Das früher auffällige Hellblau an Decke und Boden ist jetzt nur noch im Bildnis einer der sieben klugen und törichten Jungfrauen zu sehen.
Plan
Hausmeisterin Thilo weist die Helferinnen ein. Sie hat einen Plan, was in welchem Raum zu tun ist. Erika Sayer kratzt auf den Fenstersimsen die Farbkleckse weg. "Jetzt sieht man durch", meint Uschi Kühner zu den von ihr polierten Fensterscheiben. "Ich putze gerne, ich sehe immer ein Erfolgserlebnis", macht Sunnhild Zenn die Arbeit Freude.
An diesem Samstag heißt es für die Helfer schleppen, wenn Stühle, Tische, Küchenutensilien und Kartons voller Spielzeug oder Dekoartikel aus dem Zwischenlager wieder zurück ins Gemeindehaus geholt werden. Am Dienstag wird die Küche geliefert.
"Es war schon eine Herausforderung", stellt Architekt Michael Scheerle nach 13 Monaten Bauzeit fest. "Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben", hält er sich mit einem Fazit vor der Einweihung am 5. Juni zurück. Das Abenteuerland hält am 8. Mai hier wieder Kinderkirche, erzählt Pfarrer Schanz, dessen tägliche Stippvisiten auf der Baustelle sich dem Ende neigen.


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