Nach Dreikönig hat Christbaum ausgedient
Mehr als 30 Helfer der evangelischen Kirchengemeinde sammeln den Weihnachtsschmuck ein

Untergruppenbach - Am Dreikönigstag schmückt er noch das Wohnzimmer. Am Samstag, einen Tag später, liegt der Tannenbaum vieler Untergruppenbacher am Straßenrand und wartet auf die Abfuhr. Seit Jahrzehnten sammelt die evangelische Kirchengemeinde ausgediente Christbäume am Samstag nach dem 6. Januar ein. "In diesem Jahr sind wir früh dran", sagt Monika Gruber. Obwohl im Kirchenjahr die Weihnachtszeit bis zum Ende Epiphanias geht, also bis Ende Januar, halten die Verantwortlichen am gewählten Zeitpunkt fest.
Termin passt Die Erfahrung zeigt ihnen, dass der erste Samstag nach dem Dreikönigstag passend ist. "Zu einem späteren Termin haben viele Leute ihren Baum schon anderweitig entsorgt", erklärt Grubers Tochter Tanja. Pfarrer Wolfgang Altvater beobachtet, dass die Weihnachtszeit nach dem Empfinden der Leute ohnehin nur bis Dreikönigstag reicht. "Da haben viele schon genug", meint er.
Mehr als 30 Helfer verteilen sich am Samstagmorgen auf sechs Schleppergespanne. Die Hälfte davon sind Konfirmanden. Für sie gehört diese Mitarbeit in der Kirchengemeinde zu ihrem Vorbereitungsunterricht.
Monika Gruber und ihre Tochter Tanja teilen die Helfer ein. Gelbe Warnwesten werden verteilt. "Wer noch eine Mütze braucht, soll sich melden", bietet Tanja Gruber an. Drei bis vier Stunden wird es dauern, bis alle Straßen abgefahren sind. Unterwegs sind die Teams in den Ortsteilen Donnbronn, Unter- und Obergruppenbach sowie im Abstatter Teilort Happenbach, der kirchlich zur Stettenfelsgemeinde gehört. Anschließend wird zusammen gegessen. "Heute gibt es Maultaschen und Laugengebäck", berichtet Monika Gruber, die schon über 20 Jahre mithilft. Wichtig ist eine warme Mahlzeit. Doch auch zwischendurch können sich die Helfer im Gemeindehaus mit warmem Tee aufwärmen.
Viele Mitarbeiter sind seit Jahren dabei. So wie Lisa Kraft. "Mir macht das Spaß", sagt die junge Frau. Sie mag die Zusammenarbeit mit den Konfirmanden. Auf der anderen Seite sieht sie, wie sich viele Bürger über diese Dienstleistung freuen. Auch Yannik Kern hilft seit Kindertagen mit. Als Jugendmitarbeiter hat er diesen Termin fest im Kalender notiert. "Die Jugendarbeit bekommt auch von den Spenden etwas ab", sagt der 19-Jährige.
Aufteilung Die Kirchengemeinde teilt den Erlös auf. Die Hälfte geht an die eigene Jugendarbeit. Der andere Teil ist für das Gustav-Adolf-Werk bestimmt. Wenn am Baum kein Obolus befestigt ist, klingeln die Helfer an der Haustür. "Scheut Euch nicht, zu klingeln und zu fragen, wo der Christbaum herkommt", ermuntert Tanja Gruber. Pfarrer Altvater ist froh, dass er für diese Aufgabe eine treue Truppe beieinander hat. "Die Fahrer machen das alle schon jahrelang", lobt er.