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Kuchen aus 100 Kilo Kartoffeln verspeist

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Stimmungsvolles Straßenfest in Winzerhausen

Von Luzia Grimm
Musik und Tanz eröffneten das Straßenfest beim Backhaus. Die Besucher erlebten in Winzerhausen gemütliche Stunden. Zum ersten Mal wurde eine Storchen-Spendenkasse aufgestellt. (Foto: Luzia Grimm)
Musik und Tanz eröffneten das Straßenfest beim Backhaus. Die Besucher erlebten in Winzerhausen gemütliche Stunden. Zum ersten Mal wurde eine Storchen-Spendenkasse aufgestellt. (Foto: Luzia Grimm)

Von Luzia Grimm

„Bei uns kann man zugucken“, erklärt Erna Keller eine Besonderheit. Gemeint ist die TGV-Backstube bei einem der ältesten Straßenfeste in der Gegend. In einem Zelt wird Teig gewellt und Belag gerührt, was das Zeug hält. Dreieinhalb Zentner Zwiebeln, zwei Zentner Kartoffeln, haufenweise Zwiebelröhrle und 600 Becher Schmand verwandeln sich in etwa 400 salzige Kuchen, die im Backhaus landen und dann reißenden Absatz finden.

Die Zwiebeln werden in Winzerhausen schon im Frühjahr geschnitten, gedämpft und eingefroren, und was das Backhaus selbst angeht, „das macht Martin Rupp schon seit jeher“, sagt Backstuben-Chefin Erna Keller. „Er wellt ganz toll aus“, meint sie zum einzigen Mann in der Backstube. Dieser ist kurzerhand für seine verunglückte Schwiegermutter eingesprungen.

In diesem Jahr wird ausnahmsweise auch die Prominenz mit dem Landtagsabgeordneten Manfred Hollenbach aus Murr an der Spitze zur Kasse gebeten: Eine Storchen-Spendenkasse macht außer den Backhauskuchen im großen TGV-Zelt die Runde. „Wir beteiligen uns auch am vier Meter hohen Storch aus Metall, der auf den Kreisel aus Richtung Steinheim kommt“, erzählt Alexander Hofmaier. Er führt den Turn- und Gesangverein Winzerhausen an, in dem mit 582 Mitgliedern über ein Drittel der Winzerhäuser aktiv ist.

Zusammen mit dem Ski-Club Rio, dem Landwirtschaftlichen Ortsverein und der Karl-Schaude-Stiftung richtet der TGV das Straßenfest aus. Dass der TGV das Geld vom Straßenfest dringend braucht, schon um die vereinseigene Halle zu finanzieren, daraus macht Hofmaier schon bei der Begrüßung zum Festauftakt keinen Hehl. Riesigen Beifall bekommen zwei Dutzend kleine Winzerhäuser nach ihrem Tanz, bei dem plötzlich die Musik aus der Konserve abgebrochen ist. „Die armen Kinder“, sagt eine mitfühlende Zuschauerin, und auch Stadtchef Rainer Gerhäusser bedauert den TGV-Nachwuchs, obwohl dieser den Zwischenfall bewundernswert gelassen übersteht.

Es erweist sich, dass es viel einfacher ist, einen Rio Secco einzuschenken als den Bierfasshahn dicht zu bekommen. Die „fruchtig frische Neuheit“ Rio Secco kredenzt und stellt die Bottwartal-Kellerei beim 33. Straßenfest in Winzerhausen vor. Rio wird Winzerhausen im Bottwartal genannt. Der Skiclub heißt so und der Jugendclub. Und jetzt auch der Bottwartäler Perlwein, der auf der Prosecco-Welle mitschwimmen will.

Helene Wagner schenkt den Rio Secco aus und empfiehlt: „Bleiben Sie doch noch. Wenn die Gamblers spielen, dann ist hier eine klasse Stimmung.“

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