Ilsfeld ist der große Gewinner
Ilsfeld - Seit dem Jahr 2000 hat Ilsfeld einen Einwohnerzuwachs von 767 Menschen. Damit liegt die Gemeinde im Vergleich mit den sechs anderen Kommunen im Schozach- und Bottwartal vorne, was die Einwohnerentwicklung betrifft. Schlusslicht ist Oberstenfeld.

Ilsfeld - Seit dem Jahr 2000 hat Ilsfeld einen Einwohnerzuwachs von 767 Menschen. Damit liegt die Gemeinde im Vergleich mit den sechs anderen Kommunen im Schozach- und Bottwartal vorne, was die Einwohnerentwicklung betrifft. Schlusslicht ist Oberstenfeld. Lag die Gemeinde von 2002 bis 2006 noch über der 8000-Einwohner-Marke, sind derzeit 7892 Bürger angemeldet − 41 Einwohner weniger als vor zehn Jahren. Flein verzeichnet einen Zuwachs von 412 Einwohnern, Untergruppenbach von 357. Talheim hat seit der Jahrtausendwende 127 Bürger dazugewonnen, Abstatt 167. Beilstein weist mit aktuell 6139 Einwohnern ein leichtes Plus von 38 auf.
Was macht eine Kommune für Neubürger attraktiv? "Es ist wohl eine Mischung von allem", meint Ilsfelds Bürgermeister Thomas Knödler. Kontinuierlich sind in seiner Gemeinde bis auf den Abstetter Hof alle Ortsteile gewachsen. Für Ilsfeld sprechen laut Knödler die Autobahnnähe, attraktive Baulandpreise und die Gewerbeansiedlungen. Denn: "Wo es Arbeitsplätze gibt, zieht es die Menschen hin", sagt Knödler. "Wesentliche Faktoren sind auch Kinderbetreuung und das schulische Angebot", betont der Bürgermeister. "Eine Betreuung von Kindern ab sechs Monate bis zum Ende der Grundschule ist nahezu ein Muss", erklärt Knödler. Sechs Baugebiete hat die Gemeinde verteilt über die Ortsteile in der jüngeren Vergangenheit ausgewiesen, zwei davon wurden erweitert. Ilsfeld setzt bewusst auf Zuzug. "Das ist wichtig für das gesellschaftliche Gemeinwesen im Ort", betont der Bürgermeister. Die Infrastruktur der Gemeinde würde sogar 700 bis 1000 Einwohner mehr vertragen.
Rückläufig Im Gegensatz zu Ilsfeld gehen die Einwohnerzahlen in Oberstenfeld zurück. "Wir verspüren den Trend, dass es vor allem die jungen Leute, anders als früher, mehr in die Großstadt zieht", erklärt Bürgermeister Reinhard Rosner. Auch verfolgte die Gemeinde bis 2010 die Politik, nur ihren Bürgern − dafür günstig − Bauplätze anzubieten. Bisher habe das gut funktioniert − außer beim jüngsten Baugebiet Kleinfeldle in Gronau, so Rosner. Nun musste die Gemeinde ihren Kurs ändern: Grundstücke werden auch an Auswärtige veräußert. "Der Verkauf hat deutlich angezogen", so Rosner. Generell glaubt er aber nicht daran, dass Oberstenfeld weiter wachsen wird. Das Interesse an Bauplätzen hängt seiner Meinung nach auch mit der Nähe zur Autobahn zusammen, und da befindet sich Oberstenfeld laut Rosner "in der zweiten Reihe".
Dass Untergruppenbach neue Einwohner gewinnt, freut Bürgermeister Joachim Weller. Allerdings überrascht ihn nicht das Wachstum an sich. Erstaunlich findet er, dass sich der Zuzug durch alle Ortsteile zieht, nicht nur dort, wo es Neubaugebiete gibt. "Das bedeutet, dass die Menschen allgemein gern nach Untergruppenbach ziehen", sagt der Schultes. Er fühlt sich und die Gemeinde darin bestätigt, in der Vergangenheit in das Thema Familienfreundlichkeit investiert zu haben.
Ein Plus von 38 Einwohnern − viele Bürger sind in den vergangenen zehn Jahren in der Stadt Beilstein nicht dazu gekommen. Bürgermeister Günter Henzler rechnet damit, dass die Einwohnerzahl in Zukunft sogar zurückgehen wird. Dass Beilstein nicht wachse, muss nicht nachteilig sein, erklärt der Bürgermeister. "Wachstum als solches hat keinen Wert", betont er. Zumal die Stadt durch Topographie und fehlende Fläche gar nicht die Möglichkeit habe, sich weiter auszudehnen. "Es ist auch eine Frage der Verträglichkeit", sagt der Stadtchef und spricht dabei die Themen Verkehr und Landverbrauch an. Das jüngste Baugebiet von Beilstein: West III.
In der Pflicht Baugebiete ausweisen − da sieht Fleins Rathauschef Alexander Krüger die Kommunen in der Pflicht. Dieser Pflicht ist die Gemeinde Flein fleißig nachgekommen − nicht zuletzt durch die Neubaugebiete Pflasteräcker/Nonnenäcker und Gänsäcker II. "Wir müssen den Menschen im Ort die Möglichkeit geben, hier zu bleiben", so Krüger. Im Vergleich mit den anderen Kommunen rangiert Flein auf Platz zwei. Krüger: "Wir haben wenig Leerstand. Die Nachfrage ist immer da."