Chormusik der Extraklasse
Festkonzert der Concordia unter Leitung von Gotthilf Fischer in der Cyriakuskirche

Über 500 Gäste waren am Sonntag in die Cyriakuskirche gekommen, um das festliche Konzert der Concordia Bönnigheim unter der Leitung von Gotthilf Fischer nicht zu verpassen. Bevor die Concordia ihren Auftritt hatte, durften aber Gäste aus Ungarn ihr Können zeigen. Der Chor Balatonvox aus Balatonboglar, der Partnerstadt Bönnigheims, machte den Auftakt und begeisterte die Zuhörer mit Liedern von Mendelssohn, Liszt und ungarischen Komponisten.
Programmhefte, an denen sich die Gäste orientieren könnten, gab es keine. Und dies habe auch seinen Grund, erklärte Gotthilf Fischer, der erst am Abend zuvor im Fernsehen zu sehen war: „Ich lasse mich nicht gerne in ein starres Konzept pressen, sondern nehme die Stimmung beim Konzert auf und entscheide dann spontan, ob ich etwas kürze oder hinzufüge.“ So kündigte der Chorleiter jedes der Stücke mit einigen Sätzen an, bezeichnete Beethoven als großen Künstler, Bach als den Mathematiker unter den Komponisten und Mozart als denjenigen, dessen Hand von Gott geführt worden sei. Auf einem Podest stehend, führte er die Concordia, verstärkt von zahlreichen Mitgliedern der Fischer-Chöre, durch den Abend.
Sakrale Lieder, Eigenkompositionen Fischers, aber auch klassische Stücke brachte der Chor, begleitet von Peter Grabinger am Flügel, zu Gehör. Dabei hingen die Sänger an den Lippen ihres Dirigenten, verfolgten jede seiner Gesten und Anweisungen genau. Jeder Einsatz stimmte. Und auch das hatte seinen Grund, denn alle sangen auswendig. Noten gibt es bei Fischer grundsätzlich keine.
Concordia-Vorstand Heiner Ziegler: „Gotthilf Fischer leitet unseren Chor nun bereits seit über 40 Jahren, und er verlangt sehr viel Disziplin. Seine professionelle Arbeit ist es aber, die das Singen in diesem Chor zu etwas ganz Besonderem macht.“ Diese besondere Stimmung verbreiteten die Sängerinnen und Sänger auch am Sonntag.
Am Ende des Konzerts wurde Gotthilf Fischer auch seinem Ruf als „Massendirigent“ gerecht. Er forderte die Zuhörer auf mitzusingen, was diese bereitwillig taten. „Es war unglaublich, wie diszipliniert die Zuhörer waren. Ich habe gespürt, wie der Funke übergesprungen ist“, resümierte Gotthilf Fischer nach dem Konzert.
In Zukunft werden die Fans der Concordia öfter Gelegenheit haben, ihren Chor zu hören. Das Frühjahrskonzert, das bislang im zweijährigen Turnus veranstaltet wurde, wird nun alljährlich im Herbst stattfinden. Vereinsvorsitzender Heiner Ziegler: „Diese Veranstaltung passt einfach besser in die vorweihnachtliche Zeit, und die Resonanz zeigt, dass sich viele Menschen ein solches Konzert in jedem Jahr wünschen.“