Beilstein
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Erst Mutterkuhstall, dann Biogas

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Beilstein - Rund 100.000 Euro investiert ein Beilsteiner Landwirt in einen 18 mal 24 Meter großen Stall. Er ist die Grundvoraussetzung für die geplante Biogasanlage im Gewann Bernhardsäcker in Beilstein.

Von Joachim Kinzinger

Das nächste Fertigteil wird von den Helfern flugs montiert.
Das nächste Fertigteil wird von den Helfern flugs montiert.  Foto: Kinzinger

Beilstein - Das Wandelement aus Lärchenbrettern hängt am Haken. Reiner Siegele blickt nach oben, steuert den Kran. Langsam schwebt das Teil ein. In der Hebebühne steht Marcel Seybold bereit, auf der Bodenplatte warten weitere Helfer.

Flugs sind die Bolzen gesetzt, surrt der Schrauber, sind Nägel eingeschlagen. So wächst der Mutterkuhstall in die Höhe. Er ist die Grundvoraussetzung für die geplante Biogasanlage im Gewann Bernhardsäcker in Beilstein.

Rund 100.000 Euro investiert der Beilsteiner Landwirt in den 18 mal 24 Meter großen Stall. "Wir sind spezialisiert auf Stallbauten", erklärt Bauleiter Andrej Wasjutin von der Firma Wolf aus Ostenhofen. Im Allgäu haben die Arbeiter die Wand- und Giebelelemente gesägt und verschraubt, die Außenstützen aus Stahl sowie die konischen Leimholz-Obergurte für die frei tragende Konstruktion gefertigt. Jetzt liegt das gesamte Material an der Baustelle.

Bauherr Reiner Siegele bedient den Kran und hängt die Bauteile ein.
Bauherr Reiner Siegele bedient den Kran und hängt die Bauteile ein.  Foto: Kinzinger
"Nächste Woche sind wir fertig", ist Bauleiter Wasjutin überzeugt. Inklusive Wellplattendach. 40 Angusrinder werden hier im Herbst auf einer 30 bis 40 Zentimeter Strohschicht liegen und stehen, mit einem Auslauf ins Freie.

Der Mutterkuhstall ist die Grundbedingung für die geplante landwirtschaftlich privilegierte Biogasanlage. Für die beiden Blockheizkraftwerke mit einer Feuerungswärmeleistung von 1,6 Megawatt, für das Fahrsilo mit zwei Kammern und Abdeckung, für Sickersaftgrube und Vorgrube.

 Foto: Kinzinger
Zunächst reichte eine Angrenzerin Widerspruch ein (wir berichteten), zog ihn aber wieder zurück. "Die Genehmigung ist bestandskräftig", sagte Hubert Waldenberger, Pressesprecher im Landratsamt Heilbronn, schon Ende Juni. Die Bürgerinitiative Pro Beilstein hatte versucht, die Anlage wegen "vermeintlicher Ungereimtheiten" im Verfahren zu Fall zu bringen.

Reiner Siegele ist froh über den Rückenwind aus der Bevölkerung: "Der Zuspruch ist sehr groß." Im Herbst wollen die vier Bauern der Betreibergesellschaft Bioenergie Oberes Bottwartal (BOB) mit dem Silobau beginnen. Den Mehrheitsanteil an der BOB hält Siegele. Im Frühjahr 2014 soll die rund 2,5 Millionen Euro teure Biogasanlage fertig sein, die in erster Linie "bedarfsgerecht Strom", hauptsächlich in Spitzenzeiten, erzeugt.

 
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