Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Ein Kleinod, das in Vergessenheit geraten ist

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Heimatvereine boten Vortrag über die Wüstenhausener Liebfrauenkirche an - Reste restauriert

Claus Kohout zeigte alte Abbildungen von Wüstenhausen und der Liebfrauenkirche.Foto: privat
Claus Kohout zeigte alte Abbildungen von Wüstenhausen und der Liebfrauenkirche.Foto: privat

Ilsfeld - 40 Interessierte waren der Einladung der Heimatvereine Ilsfeld und Untergruppenbach zur Besichtigung der Reste der Liebfrauenkirche in Wüstenhausen gefolgt. Früher führten fast alle Wege in den Ilsfelder Ortsteil. Diesen Eindruck erhält man, wenn man die Karte aus dem 16. Jahrhundert betrachtet, auf der alle Straßen in Wüstenhausen mit seiner Kirche enden.

Diplom-Ingenieur Claus Kohout aus Heilbronn führte vor Ort in die Geschichte der Liebfrauenkirche von deren Anfängen im 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart ein. Bei der Besichtigung der restaurierten Überreste ermöglichten die Ausführungen eine Vorstellung über die Gestalt der einstigen Kirche. Von der zu dieser Zeit stattlichen Kirche, die zur Mutterkirche Ilsfeld gehörte, ist nur wenig erhalten geblieben.

Erbaut wurde die Liebfrauenkapelle von 1227 bis 1247 im frühgotischen Stil. Auf einer Kaufurkunde aus dem Jahr 1400 ist eine Kapelle „zu unserer lieben Frau“ erwähnt und kurz danach mussten Ilsfelder und Talheimer in Fronarbeit das Schiff der Kirche neu erbauen. Die Zerstörung der Kirche setzte dann wahrscheinlich im Dreißigjährigen Krieg und bei den Franzoseneinfällen 1693 ein und dauerte bis ins 20. Jahrhundert fort. Umso erfreulicher, dass der heutige Besitzer des Anwesens mit viel Aufwand und großer Mühe die Bausubstanz erhält und dabei ist, der Kirche wieder ihren sakralen Charakter zu verleihen. Seine Ausführungen veranschaulichte der Referent mit zahlreichen, seither wenig bekannten Abbildungen, die er in mühevoller Arbeit in den Archiven gefunden hat. Diese werden in einer Broschüre zu sehen sein, die Kohout zusammengestellt hat und in Kürze erscheinen wird.

Der Vorsitzende des Ilsfelder Heimatvereins, Walter Conrad, dankte dem Referenten für seine Ausführungen, mit denen er eine in Vergessenheit geratene Kirche - ein Kleinod in der engsten Heimat - die selbst den Einheimischen kaum bekannt sei, in Erinnerung gebracht habe. mug

Nach oben  Nach oben