Ein eisernes Symbol zum Hochzeitstag
Walter und Frieda Pfizenmayer aus Kaisersbach sind seit 65 Jahren verheiratet

Beilstein - Vor 65 Jahren, am 31. März 1945, gaben sich Walter und Frieda Pfizenmayer auf dem Standesamt in Spiegelberg das Ja-Wort. "Eine kirchliche Trauung war in den letzten Kriegstagen nicht mehr möglich", erinnert sich Frieda Pfizenmayer. Und Ehemann Walter weiß noch, dass es der letzte Wunsch seines im Sterben liegenden Vaters war, die Hochzeit seines Sohnes noch miterleben zu dürfen. Tatsächlich starb dann der Vater am Tag nach der schnell anberaumten Zeremonie.
Besonderes Geschenk Für den Jubiläumstag hat Walter Pfizenmayer ein besonderes Geschenk gefertigt. "Die eiserne Hochzeit braucht auch ein eisernes Symbol", meint der Jubilar und zeigt stolz eine liegende Acht, das Zeichen für Unendlichkeit, die er selbst aus Eisen zusammengeschweißt hat. Das bedeute, dass er seine Frau nach den vielen gemeinsamen Jahrzehnten nach wie vor sehr schätze. Mit einem Lächeln erzählen die beiden rüstigen Jubilare, wie es damals so war mit dem ersten Kennenlernen und der Liebe. Frieda Pfizenmayer, die auf einem Bauernhof in Großhöchberg im Schwäbischen Wald aufwuchs, kam im Herbst 1942 nach Kaisersbach, um bei der Lese zu helfen. Walter Pfizenmayer, der wegen einer Kriegsverletzung zuhause war, traf die junge Frieda zufällig im Weinberg. "Sie hat sich dann in den Richtigen verguckt und ich in die Richtige", da sind sich Walter und Frieda Pfizenmayer auch heute noch absolut sicher.
Die kleine Landwirtschaft in Kaisersbach mit Weinbergen und acht Stück Vieh, später noch die Tätigkeit des Gatten als Kranführer bei einer Baufirma, ernährte die Familie. Ein Sohn und eine Tochter machten das Glück perfekt. Auch im hohen Alter, die Ehefrau feiert am Hochzeitstag ihren 88. Geburtstag und ihr Ehemann ist über 90, wird den beiden nicht langweilig. Schon so lange die Pfizenmayers verheiratet sind, gehören Bienen zu der Familie. Die Imkerei mit immer noch zwölf Bienenvölkern gehört zu den gepflegten Vorlieben. Die große Leidenschaft des Ehemannes ist aber die Jagd. Unzählige Jagdtrophäen zieren die Wand in der Wohnstube. Ein "ungerader Achter", so heißt das Gehörn eines Rehbocks in der Jägersprache, ist der ganze Stolz Walter Pfizenmayers. "So viel Glück hat man als Jäger höchstens einmal im Leben", sagt er. Natürlich darf die dazugehörige Geschichte, wie er zu dem Jagdglück kam, nicht fehlen.
Familie Auf das Fest, das am eisernen Hochzeitstag im Beilsteiner Ochsen gefeiert wird, freut sich das Jubelpaar sehr. Dann sind nämlich die zwei Kinder, die sechs Enkel und die inzwischen sieben Urenkelkinder und alle Freunde und Verwandten dabei.