Der Name NSU soll weiter leben
Treffen der Fahrergemeinschaft bei den Kleintierzüchtern

Untereisesheim - UNtereisesheim Wenn es nach der NSU-Fahrergemeinschaft Neckartal geht, wird der Name NSU niemals aussterben. Ihr Sprecher Joachim Auerbach ist sich deswegen so sicher, weiß er doch eine treue NSU-Familie hinter sich, die sich zu der Marke voll bekennt und viel Herzblut investiert.
Weite Wege nehmen sie in Kauf, um sich inzwischen zum 18. Mal in Untereisesheim auf der Anlage des Kleintierzuchtvereins zu treffen. So etwa das Ehepaar Marlene und Matthäus Hafner, die mit ihrem NSU-TT von Ainring im äußersten Südosten Bayerns 438 Kilometer ins Neckartal fuhren. „Wir sind heuer zum elften Mal hier und fühlen uns immer pudelwohl bei den Freunden der NSU-Fahrergemeinschaft“, schwärmten die Berchtesgadener.
Aufsehen erregte der Mühlhausener Uli Ciala, der mit einer seltenen Münch 4 zum „Schleckenbrünnle“ kam. Mammut wird die bullige Maschine auch genannt und den Namen akzeptiert wohl jeder, der das Motorrad betrachtet. Friedel Münch hatte vor über 40 Jahren um einen NSU-TTS Motor herum ein Motorrad gebaut und stellte 1966 die erste Maschine der Fachpresse vor - die damals nicht schlecht staunte. Eine Straßenmaschine mit 1100 Kubik, ein Vierzylinder-Automotor, 55 PS stark und über 180 Sachen schnell, rasch machte der Name Mammut die Runde.
Friedel Münch war quasi der erste „Big Bike“. Cialas „Münch 4“ war in Untereisesheim ständig umlagert. Um die 50 000 Euro muss man für eine Mammut hinlegen, war in der Szene zu erfahren. Weltweit sind noch 300 der ehemals 478 Münch registriert.
Baujahr 1951 Der Lampoldshausener Hans-Jürgen Kitzinger fuhr mit einem exquisiten Seitenwagengespann nach Untereisesheim. Die NSU-Konsul mit Baujahr 1951 glänzte wie aus dem Ei gepellt. Das verrostete Gespann hat er einem älteren Besitzer abgekauft und es in zwei Jahren aufwändig restauriert. Für die goldene Linierung am Seitenwagengehäuse reiste er bis nach Nordostbayern, weil dort ein versierter Lackierer diese Arbeit noch von Hand erledigt. Klar, dass in Untereisesheim die gesamte NSU-Flotte präsent war. Bei der traditionellen Ausfahrt, die über Bad Wimpfen zur Burg Guttenberg führte, fanden die Fahrzeuge entlang der Strecke viele Bewunderer. Max, Lux, Fox und Quickly, diverse Prinz-Typen, TT und TTS und natürlich das NSU Flaggschiff, der RO 80, waren darunter. Joachim Auerbach freute sich über die Unterstützung des Neckarsulmer Zweiradmuseums, das zwei herausragende Exponate auslieh. Im Vereinsheim fanden die NSU-Motorräder der Baujahre 1909 und 1919 viele Bewunderer. 1989 bildete sich die Gruppe, die sich NSU-Fahrergemeinschaft Neckartal nennt. Den guten Namen NSU erhalten, ihre Fahrzeuge fahrtüchtig erhalten, anderen Hilfe bei technischen Problemen gewähren und den Informationsaustausch pflegen, das sind die Ziele der Gemeinschaft.
Stimme.de