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Autobahnnähe schlägt sich bei Straftaten nieder

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Polizei stellt im Gemeinderat die Kriminalstatistik 2006 vor - Ilsfelder Revierbereich an der Spitze

Von Barbara Barth
Alfred Selg (links) , stellvertretender Leiter des Polizeireviers Weinsberg, und der Ilsfelder Postenführer Andreas Wunderlich stellten die Statistik vor.Foto: Barth
Alfred Selg (links) , stellvertretender Leiter des Polizeireviers Weinsberg, und der Ilsfelder Postenführer Andreas Wunderlich stellten die Statistik vor.Foto: Barth

Ilsfeld - Das Bild, das die polizeiliche Kriminalstatistik 2006 für den Stadt- und Landkreis Heilbronn zeigt, wiederholt sich für das Polizeirevier Weinsberg und den Polizeiposten Ilsfeld: Der stellvertretende Revierleiter Alfred Selg und Postenleiter Andreas Wunderlich stellten den Gemeinderäten in Ilsfeld die Zahlen vor.

523 Straftaten Aus 703 Delikten im Jahr 2005 sind in 2006 erfreulicherweise 523 geworden. Ein Rückgang um 25,6 Prozent. Dass Abstatt mit 37,4 Prozent weniger Straftaten einen noch besseren Wert hatte, trübte die Freude dann wieder ein wenig. Vor zehn Jahren lag die Zahl in Ilsfeld mit 435 registrierten Straftaten noch unter der heutigen.

Doch in der Zwischenzeit hatten zwei Gründe vorübergehend sogar zu einer drastischen Verschlechterung geführt: Seit 2002 werden Delikte aus der Rauschmittelkriminalität mit erfasst. Außerdem hat sich das Anzeigeverhalten der Tankstellenpächter bei Benzinklau verändert. Aus Versicherungsgründen zeigen sie jetzt, so Selg, jeden noch so kleinen Tankbetrug an.

Das ließ die Fallzahlen in die Höhe schnellen. Mittlerweile sind sie wieder rückläufig, wenngleich gerade diese Taten die Aufklärungsquote in Ilsfeld bei nur 65 Prozent hält. Benzinklauer sind schnell weg und werden selten gefasst.

Einen heftigen Schreck bekamen die Gemeinderäte, als Alfred Selg eine Statistik zeigte, die die Straftaten auf die Einwohnerzahl bezieht. Als Vergleichsgrundlage dieser so genannten Häufigkeitszahl nimmt die Polizei 100 000 Einwohner. Und siehe da: Ilsfeld ist einsame Spitze. Mit hochgerechnet jährlich 6373 Delikten liegt die Schozach-Gemeinde meilenweit vorne, weit vor dem Landkreis und vor Weinsberg und den Nachbarkommunen sowieso. Straftaten auf der Autobahn und an der Raststätte Wunnenstein tragen allein mit 35 Prozent zu den Ilsfelder Zahlen bei. Dadurch relativiere sich der schlechte Wert etwas, meinte Selg. „Aber wir können die Zahlen auch nicht schönreden“, fügte der Erste Polizeihauptkommissar hinzu. Die Tatverdächtigenstruktur in Ilsfeld zeigt, dass 80 Prozent männliche Erwachsene sind. Selg: „Kinder- und Jugendkriminalität spielt keine herausragende Rolle.“

Zwei tödliche Unfälle Die Unfallstatistik weist im Revier Weinsberg, das für 80 000 Menschen in 13 Kommunen im Schozach- und Bottwartal und im Weinsberger Tal zuständig ist, im vergangenen Jahr 1200 Unfälle mit 213 Personenschäden auf. Die Zahl der Toten schwankte in den vergangenen Jahren zwischen zwei und sieben. In Ilsfeld waren 2006 zwei Tote zu beklagen.

Als Unfallursachen listet die Polizei in der Reihenfolge Vorfahrt, Geschwindigkeit, Abstand und Alkohol/Drogen auf. Nach Ansicht der Polizeidirektion Heilbronn hat Ilsfeld keinen einzigen Unfallschwerpunkt. Bürgermeister Thomas Knödler: „Da sind wir aber anderer Meinung.“

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