Vom Drang, Figuren zu formen
Achim Caspari aus Talheim macht Plastiken und Skulpturen - Ausstellung in der Papeteria
Achim Casparis Figuren haben etwas unübersehbar Knitzes, das Betrachtern unvermittelt ein amüsiertes Lächeln aufs Gesicht zaubern kann. Skulpturen und Plastiken des Künstlers sind noch bis Ende April in der Papeteria am Talheimer Rathausplatz zu sehen.Seit dem Blumensommer lehnt Casparis "Frau in Jeans" in Nordheim an der Mauer beim Bouleplatz. Im Heilbronner Landratsamt weist ein Mädchen auf Inlinern von Achim Caspari den Weg zum Jugendamt. Der Sozialpädagoge arbeitet beim Sozialen Dienst. In erster Linie ist Achim Caspari, der mit Ehefrau Sabine und den Söhnen Oliver und Patrick seit fast vier Jahren in Talheim zu Hause ist, ein Familienmensch. So porträtierte ihn sein Freund Hermann Koller zur Eröffnung der Ausstellung. Koller verriet auch, dass mit einem Töpferkurs vor ungefähr 25 Jahren alles angefangen hat mit dem unaufhaltsamen Drang, Figuren zu formen. Da hatte sich der heute 48-Jährige schon zwei Mal erfolglos in Mainz fürs Kunststudium beworben. Beim dritten Anlauf in Hannover hätte er einen Studienplatz sicher gehabt, verzichtete aber darauf. Denn inzwischen war Achim seiner heutigen Ehefrau Sabine begegnet, und die träumte von gemeinsamen Kindern. Wenn Achim Caspari, der Familienmensch mit der künstlerischen Ader, davon erzählt, ist klar, er würde es glatt wieder so machen. Heute hat er eine Werkstatt im eigenen Haus, in der Skulpturen und Plastiken entstehen. "Das ist vielleicht weniger große Kunst, eher ein Gag und einfach schön anzusehen" sagt er selbst über "Hugo", "Innig verschlungen" und den "Geist der Freude". Was ihn fasziniert, das ist das Kombinieren von Material. Angefangen hat er anders. So ist die "Stehende" aus seiner Zeit in Alzey aus geöltem Holz. Die "Liegende 1" ist dagegen sein ganzer Stolz, weil aus Hölzern, Sandstein, Speckstein, Marmor, Zinn, Blei, Kohle und Gips komponiert. Etwas ganz anderes sind die lackierten Caspari-Plastiken aus Eisenrohr, Beton, Blech, Eisen und Dispersionsfarbe. Proportionen verzieht Caspari absichtlich. Er betrachtet Menschen, sucht nach reizvollen Formen. Und dann ist sie da, die Figur - in seinem Kopf.Er geht dann ein paar Tage damit schwanger, ehe er in der Werkstatt zur Tat schreitet. Der Hintergrund einer Figur kann dann so köstlich sein wie der des blauen Elefanten, der im Garten der Casparis steht. Der Zaun drohte vor drei Jahren umzufallen. Daran hindert ihn bis heute erfolgreich der Rüssel des blauen Caspari-Tiers.