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Unter ausgestopften Tieren ist auch ein Wolpertinger

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Gläserne Produktion auf dem Talheimer Hof Schoch - Diesmal mit Ausstellung zum Thema Wald - Baby-Küken faszinieren kleine Besucher

Von Luzia Grimm

"Wo geht's zur Brennerei?" "Dort hinten durch den Wald", lautet die Antwort. Das Thema Wald ist neu in diesem Jahr beim Hoffest von Anneliese und Erhard Schoch. Es ist eine Ausstellung von 50 heimischen Tierpräparaten wie Rehkitz, Tafelente, Schleiereule, Wiesel. Sie zieht ältere wie jüngere Besucher gleichermaßen an. Gleich daneben bestaunt fasziniert ein kleiner Bub zehn lebendige schwarzflaumige Mini-Küken mit gelbem Po, die um das Mutterhuhn durch einen Käfig wuseln. "Simon, komm jetzt", drängeln die Eltern.

Unter den ausgestopften Tieren ist auch ein gar merkwürdiges Tier mit Horn. "Das ist ein Wolpertinger", erklärt Erhard Schoch und grinst. "Den sieht man nur nachts, wenn man schon doppelt sieht", weiß ein Spezialist und eine Frau ergänzt: "Elmetritschler sagt mer auch." Es ist ein Scherzwesen, ein gehörnter fliegender Marder sozusagen, dem Eulenschwingen verpasst wurden.

Zum Wald sagt Schoch: "Wir lassen uns jedes Jahr ein neues Motiv einfallen." Zum Wald passen dann auch die Jagdhornklänge, für die am Sonntag die Bläser vom Hegering Schozachtal sorgen. Das Geplauder an den Tischen unter Sonnenschirmen im Hof verstummt einen Moment lang, denn zwei Gäste rücken auf Oldie-Schleppern aus Dürrenzimmern-Stockheim an und parken sorgfältig ein. Viele Besucher kommen per Rad und zu Fuß zum Hoffest, das am Montag mit einem Rentnernachmittag ausklang.

Im Gespräch mit Rudolf Schmidt in der Brennerei, in der die Produktion erklärt wird, wird zweierlei klar. Erstens, weshalb mieser Alkohol Fusel heißt und zweitens, dass die ganze Verwandtschaft der Schochs im Einsatz ist. Seine Frau Beate kümmert sich um die Mädchen, die hingebungsvoll Mandalas malen. Sie ist eine Schwester von Anneliese Schoch. Auch die Rüdeles aus dem hohenlohischen Ohrnberg gehören dazu. Melanie Rüdele gehört auch dazu, die vierjährige Schochsche Enkeltochter, die in schwarzen Lederhosen in der Brennerei auftaucht und geherzt wird.

"Brennerei, Obst und Bienen, das gehört zusammen." Für Franz Freisleben, den Hobbyimker, ist das ganz klar. Deshalb der Stand, an dem er sich für heimischen Honig und Bienen stark macht: "Sie bestäuben hier ja alles." Seine Frau Christine zeigt Kindern, wie man Honigkerzen wickelt. Die Kerzen duften so herrlich wie die Honigseife.

Loredana aus Rumänien ist Aupair in Talheim und gibt am Mandala-Tisch auf die kleine Anna acht. Sarina und Miriam malen ganz vertieft, lassen sich aber dann doch entlocken, dass sie Freundinnen, sechs Jahre jung und Nachbarinnen in Talheim sind.


 
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