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Wirbel um eine Bezirksgruppe

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Zwei Sektionen des Deutschen Alpenvereins beseitigen nach langem Hin und Her ihre Missverständnisse

Heilbronn/crailsheim - - „Es ist dumm gelaufen“, fasst Ludwig Brunner das zusammen, was zwischen der Sektion Heilbronn und der Sektion Dinkelsbühl des Deutschen Alpenvereins (DAV) passiert ist. Die Sektion Heilbronn wollte in Crailsheim eine Bezirksgruppe gründen. Was sie nicht wusste: In Crailsheim gibt es bereits eine Ortsgruppe, die zur Sektion Dinkelsbühl gehört. Gerhard Schwinghammer, Pressesprecher der Sektion Heilbronn, erklärt: „Wir haben auf der Landkarte geguckt, wo es noch interessantes Potenzial gibt.“ Herausgekommen seien dabei: Crailsheim, Eppingen und Mosbach. „Kein Mensch hat vermutet, dass die bayrische Sektion in Crailsheim tätig ist.“ Den Anstoß, um in Crailsheim „aktiv“ zu werden, so der Heilbronner Vorsitzende Ingo Nicolay, hätten einige der 80 Crailsheimer gegeben, die bereits zur Sektion Heilbronn gehören und lokale Angebote vermisst haben. Ludwig Brunner, Vorsitzender der Sektion Dinkelsbühl, sagt, dass sein Kollege Nicolay im August versucht habe, ihn zu erreichen. Wegen der Ferienzeit aber ohne Erfolg. Beim späteren Kontakt habe Nicolay nicht erwähnt, dass die Heilbronner Sektion eine Bezirksgruppe gründen wolle. „Er hat uns im Unklaren gelassen“, bedauert Brunner. Beim Crailsheimer Volksfest im September hätten die Heilbronner heftig um die Crailsheimer geworben. Daraufhin schaltete die Sektion Dinkelsbühl den DAV-Hauptverband in München ein. Der lehnte den Antrag der Sektion Heilbronn für eine weitere Ortsgruppe in Crailsheim ab, begrüßte aber laut Schwinghammer grundsätzlich die Initiative der Sektion Heilbronn ungenutztes Mitgliederpotenzial zu erschließen. „Es wird keine zweite Bezirksgruppe in Crailsheim geben“, sagt DAV-Hauptgeschäftsführer Thomas Urban. „Wir wollen uns nicht gegenseitig zerfleischen“, begründet er. Zumal die Sektion Heilbronn mit 8000 Mitgliedern der Sektion Dinkelsbühl mit 600 Mitgliedern gegenüberstehe.

Beide Parteien wollen keine Konfrontation. Deswegen wird es jetzt im Prinzip so weiterlaufen wie bisher. „Wir verzichten auf den Bezirksgruppen-Status“, erklärt Nicolay. Schließlich ginge es nicht um Formalien, sondern um die Angebote für die Mitglieder vor Ort. Die Sektion Heilbronn hat in Satteldorf eine Kooperation mit einer privaten Kletterhalle. Hier wird jetzt für die „Gruppe Crailsheim der Sektion Heilbronn“ beispielsweise Jugend- und Kinderklettern sowie Sportklettern angeboten. Dinkelsbühl kann einen Kletterturm nutzen. Brunner: „Alles, was Heilbronn zu bieten hat, haben wir in kleinerem Maße.“ mek

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