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Trinkwasser: Die Roigheimer zahlen am meisten

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Bei den Gebühren für Trink- und Abwasser in der Region gibt es große Unterschiede. Stimme.de zeigt alle Preise in einer interaktiven Grafik.

Von Reto Bosch und Stimme.de

 

In der Region Heilbronn bestehen in keiner Kommune Probleme mit der Wasserversorgung. Das ist die Gemeinsamkeit. Große Unterschiede gibt es aber im Preisniveau. So bezahlen die Roigheimer mehr als fünf Mal so viel für ihr Trinkwasser wie die Neckarwestheimer. Auch beim Abwasser weichen die Gebühren stark voneinander ab. Grund für das uneinheitliche Bild: Jede Kommune muss mit anderen topographischen Verhältnissen zurechtkommen, zudem wirken sich Investitionen stark aus.

Große Spanne

Das Statistische Landesamt hat die Wasserpreise von 2013 untersucht. Durchschnittlich, so die Statistiker, berappt ein Baden-Württemberger 2,01 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser. Die Spanne reiche von 0,43 Euro in Guggenhausen bis zu 5,03 Euro in Roigheim. Die Stadt Heilbronn liegt bei 2,35 Euro pro 1000 Liter. „Innerhalb der vergangenen 20 Jahre ist der Kubikmeterpreis im Durchschnitt um knapp vier Cent pro Jahr gestiegen“, erklärt das Landesamt. Der Spielraum der Kommunen bei der Preisgestaltung ist eng begrenzt. Im Grunde müssen sie so kalkulieren, dass die Gebühren die Kosten decken.

Teueres Wasser in Roigheim

Warum liegt Roigheim landesweit an der Spitze? „Wir haben in den vergangenen Jahren viel Geld in die Wasserversorgung investiert“ sagt Kämmerer Emil Wolpert auf Anfrage. So seien zum Beispiel moderne Filteranlagen in Betrieb gegangen, die dem Wasser auch den Kalk entziehen. Den Investitionen von vier Millionen Euro stünden vergleichsweise wenige Kunden gegenüber, die mit ihren Gebühren zur Refinanzierung beitragen.

Widdern muss große Anstrengungen unternehmen, um alle Bürger mit Wasser versorgen zu können: vier Pumpwerke und zwei Druckerhöhungsanlagen sind nötig, um Höhenunterschiede zu überwinden. Dazu kommt die Kombination aus einem 19 Kilometer langen Wasserleitungsnetz und wenigen Einwohnern, die dieses System finanzieren müssen. „Das ist auchbei uns der Hauptgrund für den höheren Preis“, sagt Löwensteins Bürgermeister Klaus Schifferer. Das Netz zu unterhalten, verursache einen großen Aufwand.

Trennung

Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim hat 2010 entschieden, dass die Gebühr für Abwasser zu trennen ist: in Schmutz- und Niederschlagswasser. Laut Statistischem Landesamt hatten zum 1. Januar 2013 94 Prozent der Städte und Gemeinden diese Vorgaben erfüllt. In der Region Heilbronn waren es 44 von 47 Kommunen.

Neudenau verlangte für Schmutzwasser die höchsten Gebühren, beim Regenwasser langte Jagsthausen mit 1,03 Euro pro Quadratmeter Fläche am kräftigsten zu. „Das Problem von uns Flächenkommunen ist das lange Kanalnetz“, meint Neudenaus Bürgermeister Manfred Hebeiß. Dazu kommen beispielsweise Investitionen in eine neue Kläranlage. Ausgaben, die am Ende die die Verbraucher finanzieren müssen. 

 

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