Spider Murphy Gang rockte beim Käsritt - Heute großer Festumzug
Leingarten - Sie können’s noch die bayerischen Rocker der Spider Murphy Gang. Am Samstagabend gab es zwei Stunden super Stimmung für die mehr als 1000 Besucher im Festzelt. Heute steht beim Käsritt der große Festumzug auf dem Programm.
Leingarten - Sie können’s noch die bayerischen Rocker Günter Sigl (Bass), Barny Murphy (Gitarre), Willie Duncan (Gitarre), Ludwig Seuss (Keyboard), Otto Staniloi (Saxophon) und Paul Dax (Schlagzeug), von denen allerdings nur die ersten beiden zur Urformation der 1977 gegründeten Band gehören.
Nach der rhetorischen Frage von Frontman Günter Sigl „Are you ready to rock?“ gab es zwei Stunden super Stimmung für die mehr als 1000 Besucher im „Käsritt“ – Festzelt. Die Fans waren überwiegend aus der Generation 40+, aber auch viele Junge ließen sich von der ausschweifenden Stimmung anstecken, sangen mit, klatschten extatisch, stiegen auf Tische und Bänke und wenn genug Platz da war, sah man auch mal einen Twist.
Während die vordere Hälfte des Festzelts den harten Fans gehörte, gab es dahinter etliche Reihen mit Sitzplätzen, die aber nicht immer zum Sitzen genutzt wurden. Über diese Verteilung waren nicht alle Besucher erfreut. Bernd Wöhr und Margrit Nadiuk und ihre Freunde hatten sich die nummerierten Plätze zu je 26 Euro schon im April gekauft und waren sehr enttäuscht, dass sie eine halbe Stunde vor Konzertbeginn keine Sitzplätze mehr bekommen konnten.
Bis auf diesen organisatorischen Mangel war die Stimmung aber bestens, denn die Spider Murphy sind nicht umsonst eine weltberühmte Band – nach eigenen Aussagen zumindest in Bayern und Leingarten. pek
Feiern noch bis Montag
Der Käsritt 2009 geht noch bis Montag über die Bühne. Beginn war am Donnerstag im Festzelt bei der Festhalle mit der SWR 3-Dance-Night. Am Freitag spielten Sepp und die Steigerwälder Knutschbär'n. Am Samstag trat die Spider Murphy Gang auf.
Der Sonntag beginnt um 9.15 Uhr mit einem Gottesdienst. Der Festzug unter dem Motto „Theater der Welt - Theater der Region“ setzt sich um 13 Uhr in Bewegung. Gegen 14.30 Uhr beginnt der eigentliche Käsritt mit Käse-Übergabe, Reiterspielen und Rennen auf dem Festplatz. Abends unterhalten Die Dahenfelder.
Am Montag stehen ab 14 Uhr ein Kinderspielefest und um 20.30 Uhr die Reiterquadrille samt Zapfenstreich auf dem Programm. Zum Ausklang spielen die beiden örtlichen Musikvereine.
Weitere Infos unter www.heimatverein-leingarten.de
Nachgefragt
Es ist alle drei Jahre das Großereignis in Leingarten: Seit Donnerstag läuft der Käsritt. Anja Krezer hat sich im Vorfeld mit Walter Lengle (Foto: Krezer), dem Chef des Heimatvereins, unterhalten. Der Verein fungiert als Ausrichter des fünftägigen Festes.
Den Namen „Käsritt“ kennt man. Aber was hat es damit auf sich?
Welche Bedeutung hat der Käsritt für Leingarten?
Lengle: Es ist die einzige Veranstaltung, bei der alle Vereine gemeinsam und mit der Gemeinde ein Fest stemmen. Es dient dazu, die früher selbstständigen Dörfer Großgartach und Schluchtern zu einer Einheit zusammenzuführen. Der Käsritt hat zudem Strahlkraft über die Kommune hinaus. Er ist eines der größten Feste im Unterland. Zum Festzug kommen rund 15 000 bis 20 000 Besucher.
Wie groß ist der Aufwand im Vorfeld?
Lengle: Er ist immens. Die Vorbereitungen beginnen etwa eineinhalb Jahre vorher. Zählt man die Teilnehmer des Festzugs hinzu, sind etwa 1000 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Umfangreich sind im Vorfeld die Organisation des Programms und des Festzugs sowie der Bau der Umzugswagen. Dieses Jahr haben wir den Glücksfall, dass wir mit regionalen Theatern kooperieren können und diese uns viele Kostüme zu Verfügung stellen.
Musik, Festzug, Reiterspiele, Pferderennen: Worauf freuen Sie sich am meisten?
Lengle (lacht): Ich freue mich, wenn es Montagabend ist, alles problemlos über die Bühne ging und die Leute mit dem Programm zufrieden gewesen sind.