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Zum Wein kommen jetzt die Biker

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Region TG Heilbronner Land umwirbt verstärkt Zweiradtouristen − Kommunen gefordert

Von Herbert Kaletta

Region Tg - Die Stärken weiterentwickeln, Vielversprechendes wie den Radtourismus ausbauen, und mit größerem Engagement der Kommunen mehr Gäste erreichen − das sind Entwicklungsziele der Touristikgemeinschaft Heilbronner Land (TGH) nach drei Jahren Grundlagenarbeit unter der Geschäftsführerin Tanja Seegelke.

Inzwischen wurde einiges aufgebaut und es gab viele private Investitionen, neue Gästebetten, neue Gastronomieangebote und auch Arbeitsplätze. Und es gibt "drei gute Gründe", die Arbeit zu intensivieren, meint die Geschäftsführerin: "Höhere Einnahmen, weitere Arbeitsplätze und die Verbreiterung der Wertschöpfungskette."

"Wir wollen weitergehen, aber das geht nicht als Touristikgemeinschaft allein, wir brauchen Sie, wir brauchen die Städte und Gemeinden", hatte sie noch im alten Jahr vor Bürgermeistern geworben. Die Städte und Gemeinden "stärker für die Tourismusarbeit sensibilisieren" will Tanja Seegelke. Nur so könne man die Möglichkeiten noch deutlich besser ausschöpfen.

Es geht darum, mehr Personal für die Gästebetreuung bereitzustellen. Um Anfragen entgegenzunehmen, um Angebote zu machen. In der jetzigen Struktur mündeten von 100 Anfragen vielleicht zehn in eine (Kurz)Urlaubsentscheidung fürs Heilbronner Land, sagt Seegelke. Sie ist sicher, widmete sich in den Verwaltungen mehr Personal der Aufgabe, könnten es "20, 30 oder gar 40 Prozent" werden. Zumal wenn Gemeinden sich vernetzen. Denn nicht alle haben − wie Bad Wimpfen − so viel Tourismus, dass sich eigenes Personal lohnt.

Ein Vorbild für die seit Jahren erfolgreiche Bündelung der Kräfte mehrerer Kommunen ist der Zabergäutourismus. Auch Bad Friedrichshall will im Kocher-Jagst-Raum jetzt eine touristische Arbeitsgemeinschaft wiederbeleben und hat eine halbe Stelle für Tourismus geschaffen. "Es ist eine Riesenchance, wir sollten sie nutzen", assistiert Landrat Detlef Piepenburg der TGH-Geschäftsführerin beim Appell an die Städte und Gemeinden.

Neue Angebote Potenziale zu erschließen, heißt aber auch, Gästen neue Dinge zu bieten. Mit dem Wein hat man eine Besonderheit, die sich auch gut mit Wellness und gastronomischen Genüssen verbinden lässt. "Er bleibt weiter unser Hauptwerbeargument", so Tanja Seegelke. Ein neues ist das Radfahren, die Angebote wurden ausgeweitet und auf der Messe CMT in Stuttgart schon präsentiert. Dem ging eine Analyse der Hochschule Heilbronn voraus, die hier viel Potenzial sieht.

Besser sein Radeln geht überall. Daher müsse man sich mit besserem Service von der Masse abheben, sagt Seegelke. Basis ist eine gute Ausschilderung der Radwege und Touren. Im Kraichgau und im Zabergäu ist das schon vollzogen, nun ist der östliche Landkreis dran.

Neu sind die 38 Radservice-Stationen − Gastronomiebetriebe, die sich speziell auf die Bedürfnisse von Radlern eingestellt haben. "Wir hoffen auf weitere kreative Ideen bei einem touristischen Wettbewerb", sagt Seegelke. Und ab März/April wird es zehn Stationen (teils Hotels, teils Radhändler) geben, bei denen insgesamt 30 E-Bikes zu mieten sind. Für jene, die kommoder durchs nicht immer flache Heilbronner Land kommen wollen, zumal, wie Seegelke bemerkt, "viele touristisch interessante Dinge oben liegen".

Weintourismus bleibt Hauptwerbeargument fürs Heilbronner Land.Foto: Dirks
Weintourismus bleibt Hauptwerbeargument fürs Heilbronner Land.Foto: Dirks
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