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Wachstumsschub durch Fusion

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Heilbronn - Mit der Integration der ehemaligen Weingärtnergenossenschaft Neckarsulm-Gundelsheim erlebte die Genossenschaftskellerei Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg nach einem bescheidenen Vorjahr in 2007 einen Wachstumsschub: Der Verkauf kletterte um 8,3 Prozent auf 6,1 Millionen Liter, der Bruttoumsatz um 6,3 Prozent auf 20,38 Millionen Euro.

Von Kilian Krauth
Das Tor ist offen, die Führungsspitze der Heilbronner Genossenschaftskellerei ist aufgeschlossen für neue Mitglieder (von links): Geschäftsführer Karl Seiter, Kellerchef Arne Maier und Vorstandsvorsitzender Martin Haag.Foto: Archiv/Krauth
Das Tor ist offen, die Führungsspitze der Heilbronner Genossenschaftskellerei ist aufgeschlossen für neue Mitglieder (von links): Geschäftsführer Karl Seiter, Kellerchef Arne Maier und Vorstandsvorsitzender Martin Haag.Foto: Archiv/Krauth
Heilbronn - Mit der Integration der ehemaligen Weingärtnergenossenschaft Neckarsulm-Gundelsheim erlebte die Genossenschaftskellerei Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg nach einem bescheidenen Vorjahr in 2007 einen Wachstumsschub: Der Verkauf kletterte um 8,3 Prozent auf 6,1 Millionen Liter, der Bruttoumsatz um 6,3 Prozent auf 20,38 Millionen Euro. Nicht zuletzt wuchs die Rebfläche um 32 Hektar (ha) auf nun 728 ha, wovon im Herbst 2007 genau 709 ha im Ertrag standen; sie erbrachten eine Ernte von 11,3 Millionen Kilogramm Trauben. Damit hat Heilbronn vor der Remstalkellerei (664 ha) seine Position als größte WG in Württemberg weiter ausgebaut.

777 Mitglieder

Bis 1998 lag die Rebfläche noch bei 599 ha. Wie die Führungsspitze mit Vorstandsvorsitzendem Martin Haag, Geschäftsführer Karl Seiter und Kellerchef Arne Maier gestern im Vorfeld der 35. Generalversammlung erklärte, sei das Flächenwachstum auf den Rückzug von Privatkellereien und vor allem auf die Vergrößerung der Vollerwerbsbetriebe zurückzuführen. Diese 90 Wengerterfamilien treiben im Schnitt je sechs ha und zusammen 550 ha um. Angesichts des hohen Kostendrucks gehe der Trend zu größeren Einheiten. So zeigte sich die WG-Spitze offen für weitere Eintritte. Die 2007 genau 777 Mitglieder haben ihre Weinberge nicht nur in den Orten des Firmennamens, sie finden sich zwischen Lauffen, Kochersteinsfeld, Eberstadt, Untereisesheim und nun vermehrt in Neckarsulm und Gundelsheim.

Firmenname


Eine Integration weiterer Orte in den Firmennamen steht laut Seiter „nicht auf unserer Agenda“. „Falls wir uns irgendwann einmal umtaufen, kommt es höchstens zu einer Verkürzung des Bandwurmnamens“, betont Haag. Bei einem neuen Gesamterscheinungsbild rechnet Seiter mit Kosten von „locker 150.000 Euro: vom Briefkopf bis zum Etikett“.

Erweiterung

Eher zur Debatte stehen „in zwei, drei Jahren“ Planungen für eine neue Visitenkarte, genauer gesagt für eine neue Eingangssituation an der Binswanger Straße. Zu diesen Zweck – und für neue Parkplätze – hat die Kellerei Ende 2007 ein ein Hektar großes Nachbargrundstück gekauft, auf dem derzeit Mais wächst. Das 3,6 Hektar große Betriebsgelände gehört kurioserweise nach wie vor der Diözese Rottenburg-Stuttgart, weil die Katholiken 100 Euro pro Quadratmeter verlangen, also so viel wie für Gewerbeflächen in Erlenbach, ist man sich bis heute nicht handelseinig geworden.

Alte Kelter

Auch in der Audi-Stadt wolle man als „größter Anbieter von Neckarsulmer Weinen“ weiter präsent sein. Doch der Pachtvertrag für die Verkaufsstätte der einst ältesten WG Deutschlands läuft nur bis Ende 2009. „Was die Stadt danach mit der alten Kelter vorhat, wird sich wohl nach der OB-Wahl zeigen“, meint Seiter. Er könnte sich eine Vinothek wie in der Heilbronner Wein-Villa und damit den „Schulterschluss mit Selbstvermarktern“ gut vorstellen.


Hintergrund: Größte Genossenschaft

75 Prozent der 11 500 Hektar (ha) Württemberger Rebflächen sind in Händen von Genossenschaften. Heilbronn deckte 2007 genau 709 ha ab, hinzu kommen 19 ha, die nicht bewirtschaftet wurden. Es folgen Remstalkellerei mit 664 ha, Heuchelbergkellerei Schwaigern 613 ha, Lauffen 575 ha, Felsengartenkellerei Besigheim 495 ha, Bottwartalkellerei 417 ha, Brackenheim 386 ha, Strombergkellerei Bönnigheim 374 ha, Weinkellerei Hohenlohe 371 ha, Flein-Talheim 297 ha. kra
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