Lehren aus dem Pink-Erlebnis
Heilbronn - Verärgerte Stimmen sprechen vom "Heimfahrt-Drama" und vom "peinlichen Auftritt des Heilbronner Nahverkehrsverbunds nach einem genialen Konzert".
Heilbronn - Verärgerte Stimmen sprechen vom "Heimfahrt-Drama" und vom "peinlichen Auftritt des Heilbronner Nahverkehrsverbunds nach einem genialen Konzert". Und doch: Dafür, dass nach dem Auftritt von Weltstar Pink in der Nacht zum Donnerstag rund um den Heilbronner Hauptbahnhof eine knappe Stunde lang nichts mehr ging, dafür, dass Busse den Busbahnhof nicht verlassen konnten und Stadtbahnen überfüllt waren, halten sich die Beschwerden in engen Grenzen.
"Wir sind davon ausgegangen, dass sich das stärker entzerrt", sagt Gerhard Gross, Geschäftsführer des Nahverkehrsverbunds HNV. Bei ihm sind "zwei, drei E-Mails eingegangen mit solchen Vorwürfen", und auch er "hätte sich das anders vorstellen können": nämlich so, dass das Frankenstadion nach dem größten Konzert, das Heilbronn je erlebt hat, nicht so schnell geräumt worden wäre. Das hätte die Situation auf den Straßen entspannt und wäre auch vielen Zuschauern entgegengekommen.

Gute Ideen
Eine Fahrspur für Shuttlebusse freihalten, heikle Bereiche wie den zwischen Hauptbahnhof und Schlachthof ganz für Autos sperren, Park- und Ride-Parkplätze an den Einfallstraßen ausweisen: Der HNV-Chef hat etliche Ideen, was sich beim nächsten Großkonzert besser machen ließe. Denn, daran zweifelt niemand: Solche Veranstaltungen soll es öfter geben.
Analyse
"Wir werden das in Ruhe aufarbeiten und sehen, was man besser machen kann", bestätigt Heilbronns Bürgermeister Harry Mergel. Er war selbst bei Pink, ist "beim letzten Ton gegangen" und von seinem Parkplatz in der Olgastraße deshalb "gut weggekommen". Dass das Publikum so schnell gehen musste, "lag nicht an uns", betont er.
Feuerwehrkommandant Eberhard Jochim, beim Pink-Konzert für die Sicherheit zuständig, führt die rasche Räumung darauf zurück, "dass die Firma abbauen wollte". Beim Ausströmen der knapp 24.000 Fans waren mehrere Ausgänge offen. Dass hinterher kurzzeitig "20.000 Leute mehr in Heilbronn waren als normal", sei eine Tatsache, die zu solchen Großveranstaltungen gehört: "Dafür wird es keine Lösung geben, das muss man hinnehmen."
Heilbronn-Marketing-Chef Bernhard Winkler nennt die Situation nach dem Konzert "vertretbar" und berichtet, wie er in der Nacht zum Freitag nach dem Fußball-Länderspiel in einer Stadt wie Frankfurt eineinhalb Stunden auf dem Parkplatz nicht vom Fleck kam: Das, vergleicht er, "war blamabel hoch drei".
Die meisten Pink-Fans mögen es pragmatisch gesehen haben. "Wenn man, wie Bekannte von uns, acht Stunden auf den Einlass wartet, kann man danach auch mal eine Stunde auf den Zug warten", kommentiert einer von ihnen auf stimme.de.
"Wir haben keine einzige Beschwerde bekommen", sagt Andrea Ehrler von Provinztour, "weder wegen der Stadtbahn noch wegen Lärm. Das ist sehr, sehr selten."
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