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Heinz-Theo Wagner erklärt, wie Forschung an der German Graduate School aussieht (07.12.2009)

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Heilbronn - Heinz-Theo Wagner erklärt, wie Forschung an der German Graduate School aussieht. Abgesehen davon, dass der 49-Jährige künftige Führungskräfte an der privaten Hochschule weiterbildet, betreibt er dort "betriebswirtschaftliche Forschung".

Von Nicole Amolsch
Zwischen hunderten von Fragebögen: Heinz-Theo Wagner muss die Antworten der Unternehmer für seine Analyse auswerten.Foto: Andreas Veigel
Zwischen hunderten von Fragebögen: Heinz-Theo Wagner muss die Antworten der Unternehmer für seine Analyse auswerten.Foto: Andreas Veigel

Heilbronn - Wenn Heinz-Theo Wagner von seinen Forschungen erzählt, bedient er sich gerne praktischer Beispiele. Denn zu erklären, was der Professor für Management und Innovation an der German Graduate School of Management and Law in Heilbronn (GGS) erforscht, ist nicht so ganz einfach. "Wir entwickeln schließlich keine Kotflügel", macht er schmunzelnd deutlich.

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Abgesehen davon, dass der 49-Jährige künftige Führungskräfte an der privaten Hochschule weiterbildet, betreibt er dort "betriebswirtschaftliche Forschung". Keine Kotflügel zwar, aber was dann? "Bei uns geht es um Managementfragen", sagt Wagner. "Es fängt damit an, die richtige Frage zu stellen", erklärt er und nennt simple Beispiele: Wie wirkt sich Mitarbeiterzufriedenheit auf die Zufriedenheit der Kunden aus? Wie setze ich Informationstechnologie sinnvoll ein? "Wie sichere ich die Innovationsfähigkeit von Unternehmen" ist sein aktuelles Forschungsthema.

Bei der Suche nach der richtigen Frage verlässt sich der studierte Wirtschaftsgeograf und Diplom-Kaufmann, der lange in der Industrie gearbeitet hat, auf seine Intuition und die gezielte Themensuche. Er recherchiert in Firmen, vor allem in der Region. "Von ihnen kommen wesentliche Impulse, wir stellen unsere Ergebnisse zur Verfügung." So profitierten beide Seiten. Allerdings seien gerade mittelständische Unternehmer noch zurückhaltend, von sich aus auf die Professoren zuzukommen, weiß Wagner, der sich als Praktiker bezeichnet, "der wissenschaftliches Arbeiten gelernt hat".

Fachbücher

Die richtige Aufgabenstellung gefunden, wälzt er Fachzeitschriften und Bücher und entwickelt oft einen mehrseitigen Fragebogen. Da es für eine hieb- und stichfeste statistische Erhebung mehrere hundert beantwortete Bögen braucht, verschickt er tausende. Nach deren Auswertung entsteht der wissenschaftliche Bericht. "Forschung ist das Maß aller Dinge, wenn es darum geht, dass eine Hochschule international wahrgenommen wird", sagt Wagner. Außerdem sind Hochschulen dazu verpflichtet, neben der Lehre auch das Forschen voranzutreiben.

Die Wahrnehmung lässt sich tatsächlich messen. An wissenschaftlichen Artikeln in Fachzeitschriften und Büchern, die die Professoren über ihre Ergebnisse schreiben. "Die Artikel werden gezählt. Und je anerkannter das Magazin ist, desto mehr Punkte gibt es für die Veröffentlichung", erläutert Wagner. Weshalb das wichtig ist? Die Punkte schlagen sich direkt in sogenannten Rankings, also Ranglisten, nieder.

Handlungsempfehlung

Da hochwissenschaftliche Arbeiten meist nicht für die Umsetzung im Alltag der Unternehmen taugen, ist der letzte Schritt des Forschungsauftrags: "Wie sage ich's den Praktikern", formuliert Wagner. Deshalb steht am Ende stets eine Art Handlungsempfehlung für die Manager. Eine verständliche Antwort auf deren Frage.

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