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Die Region feiert Lena

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Region Heilbronn - Nichts als Lena: Das galt nicht nur für die Show beim Eurovision Song Contest in Oslo. Auch in Heilbronn gab es am Wochenende nur ein Wort: Lena. Partystimmung und Autokorso wie bei der Fußball-WM.

Von Helmut Buchholz und Clemens Flach
Epizentrum der Heilbronner Lena-Begeisterung: Im Biergarten Food Court schauten sich hunderte Fans den Song Contest an.Foto: Guido Sawatzki
Epizentrum der Heilbronner Lena-Begeisterung: Im Biergarten Food Court schauten sich hunderte Fans den Song Contest an.Foto: Guido Sawatzki

Region Heilbronn - Partystimmung fast wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft: Nach Lenas Triumph beim Eurovision Song Contest in Oslo feiern die Heilbronner mit einem Hupkonzert auf der Allee. Ein bisschen von dem Zauber, mit dem die 19-jährige Hannoveranerin ganz Deutschland verzückt hat, ist auch im Unterland spürbar. Nicht nur beim Autokorso nach Mitternacht. Auch schon beim Public Viewing am Samstagabend im Heilbronner Biergarten Food Court. Rund 500 Menschen sitzen vor der Leinwand und kommen erst richtig in Schwung, als das deutsche Fräuleinwunder mit der Startnummer 22 ins Rennen geht. Der ganze Biergarten wippt im Takt von "Satellite".

Umarmungen

Bei der Punktevergabe liegen sich der Wirt Thomas Aurich und Radiomoderator Andreas Rauh über den Biertisch hinweg zig mal in den Armen. Rauh sagt: "Das ist ein Wahn." Und: "Nie wieder Urlaub in..." Er schreit das über den Biergarten hinweg und setzt jeweils das Land ein, aus dem Lena keinen oder seiner Meinung nach zu wenige Punkte bekommt. Gastronom Aurich vergleicht Lena mit dem Käthchen. "Wir brauchen solche selbstbewusste Vorbilder."

Kein Zweifel: Lena hat auch im Unterland ihre Fans. "Das ist keine Künstlerin aus der Retorte. Sie ist individuell, natürlich und sympathisch", sagt Ingrid Seliger (42). Sabine Ziegler (48) findet nicht nur Lena toll, sondern die ganze Veranstaltung. "Wir sind hier im Biergarten, kennen die Leute nicht und haben dennoch dieses Gemeinschaftserlebnis." Das erinnert sie irgendwie an die Fußball-WM.

Selbst Manuel Barenscher (25), der kritisiert, dass Lena nicht in ihrer Muttersprache singt, lässt sich am Schluss doch noch überzeugen. Als die Gewinnerin abermals "Satellite" am Ende der Show aus Oslo singt, tanzt er mit, dass die Bierbank wackelt. Manuel Bezold (16) ist ein bisschen stolz auf Lenas Sieg, auch als Deutscher. "Mir wäre es aber lieber, wenn wir bei der Fußball-Weltmeisterschaft gewinnen würden."




Nicht nur im Heilbronner Biergarten ist die Freude groß gewesen. Der Heilbronner Student Andreas Kudak hat den Rummel auf der Fahrt von Spanien mitbekommen. "Sogar dort lief das Lied überall im Radio", sagt der 23-Jährige. "Lena hat mit ihrer frechen, jugendlichen Art alle überzeugt. Und Stefan Raab hat sie professionell präsentiert."

Katja Schöneck und Viviane Hörl haben die Entscheidung am Fernseher zu Hause verfolgt. Die beiden 17-jährigen Schülerinnen aus Flein freuen sich für Lena. "Ich finde, sie war an diesem Abend die beste Sängerin", meint Viviane Hörl.

Lobeshymnen

"Das ist wunderbar", sagt Frank Ehrmann. Der 39-jährige Büroangestellte hat alles live im TV gesehen. "Ich habe ja mit einem guten Ergebnis gerechnet, aber so deutlich, mit 76 Punkten Vorsprung?" Nach 28 Jahren war es wieder an der Zeit, findet er. "Jetzt dauert es nicht mehr so lange. Lenas Erfolg spornt bestimmt viele Nachwuchssänger an." Elisabeth Toxdorf hat den Auftritt mit ihrem Mann zusammen verfolgt. "Wir schauen das Finale jedes Jahr an. Das hätte ich nicht erwartet", sagt die 47-Jährige aus Horkheim. "Ich liege meist mit meinem Tipp daneben." Seit der Erweiterung des Eurovision Song Contests sei ein einheitlicher europäischer Geschmack auch schwer zu treffen. "So hat Lena Meyer-Landrut als unheimlich sympathische Person das Rennen gemacht."


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