Biergartentest: Gaststätte am Michaelsberg in Cleebronn
Cleebronn - Es ist ein ungewöhnliches Geräusch, das die Besucher im Biergarten der Gaststätte am Michaelsberg zu hören bekommen. Während man gemütlich im Schatten unter einigen Bäumen sitzt, den Blick auf den hohen Berg genießt und die Speisekarte durchstöbert, weht es immer wieder herüber. Schrille Schreien und lautes Jauchzen erklingen hinter dem Gasthaus.
        
        


Direkt hinter der Gaststätte liegt der Vergnügungspark Tripsdrill mit seiner großen Holzachterbahn. Immer wenn sich dort die Wagen mehrere Meter hinabstürzen, klingt das Rufen bis zu dem Biergarten. Doch obwohl das in den ersten Minuten etwas irritierend ist: Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich an den regelmäßigen Lärm und kann sein Bier genießen.
Vesperkarte
	
	Das gibt es am Michaelsberg vom Fass, den halben Liter für günstige 2,70 Euro. Eine große Weinauswahl ist ebenfalls im Angebot. Auch das Speisenangebot überzeugt. Für den kleinen Hunger gibt es verschiedene Gerichte auf einer Vesperkarte. Auf der findet sich zum Beispiel ein belegtes Bauernbrot für 4,50 Euro. Deftig, urig und sehr schön angerichtet kommt es nach kurzer Wartezeit auf den Tisch und macht dort mehr her, als vermutet.
Wer mehr Appetit hat, kann zu einem Hauptgericht greifen − entweder eine schwäbische Spezialität, ein günstiges Mittagsangebot oder eine der Schnitzelvariationen (ab 6,90 Euro) auswählen. Außerdem gibt es auf der Karte Kindergerichte, Salate und Ofenkartoffeln für Vegetarier.
Passend zu dem großen Angebot kommen ganz unterschiedliche Besucher in die Gaststätte. Motorradfahrer nehmen hier Platz, Familien nach dem Ausflug in den Vergnügungspark und Wanderer nach dem Abstieg vom Michaelsberg. Der Biergarten ist ebenerdig gelegen und barrierefrei zugängig. Insgesamt können rund 180 Plätze unter freiem Himmel belegt werden. Bäume spenden Schatten, so dass ein gutes Biergartengefühl aufkommt.
Vielleicht liegt es an dem großen Angebot in Tripsdrill, aber das Kinderangebot der Gaststätte ist einfach gehalten. Ein etwas liebloser Sandkasten mit ein paar Spielgeräten liegt ein wenig abseits am Rand des Biergartens − aber vermutlich würden die Kleinen sowieso lieber auf der Achterbahn ihre Zeit verbringen. Das Bier wäre dann immerhin noch eine gute Alternative für die wartenden Eltern.
Fahrradfreundlich
	
	Beim ersten Besuch irritiert neben dem Lärm aus dem Vergnügungspark etwas, dass der Biergarten direkt vor der Gaststube liegt. Deshalb blickt man nicht nur schön auf den Michaelsberg, sondern auch auf den großen Parkplatz mit einigem Verkehr. Doch das Personal bemüht sich mit freundlicher und aufmerksamer Bedienung, diesen Makel vergessen zu machen.
Einen Vorteil hat der Parkplatz auf jeden Fall: Er erleichtert die Anreise. Ohne fahrbaren Untersatz ist es schwierig, zum Biergarten zu gelangen. Als Alternative gibt es nur die stündlichen Busverbindungen zum Vergnügungspark.
Wer trotzdem auf das Auto verzichten möchte, kann auch mit dem Fahrrad an den Michaelsberg fahren und erhält besondere Aufmerksamkeit. Die Gaststätte ist als "RadServiceStation" zertifiziert und die Mitarbeiter sind auf die speziellen Anforderungen der Radler vorbereitet. Das heißt, neben einem Bier und etwas zu essen erhalten sie auch Flickzeug, können ihre Trinkflasche kostenfrei auffüllen und ein Schloss ausleihen.
In loser Folge stellen wir weitere Freiluft-Restaurants vor. Mehr als 50 Biergärten hatten sich für die Teilnahme am Test beworben. Eine Stimme-Jury hat unter den Bewerbern 20 ausgesucht, die von den Redakteuren getestet werden. Zum Abschluss wählen die Leser den beliebtesten Biergarten. Alle Tests unter www.stimme.de/biergartentest

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