Badespaß wird selten getrübt
Region Heilbronn/Hohenlohe - Die Wasserqualität an der deutschen Küste und in den Badeseen hat sich deutlich verbessert. 99 Prozent der Badestrände an Nord- und Ostsee erfüllten im vergangenen Jahr die EU-Mindeststandards. Flüsse und Seen genügten zu 98 Prozent den EU-Vorgaben. Von den 19 untersuchten Badegelegenheiten der Region erhielten nur das Künzelsauer Kocherfreibad und der Buchhorner See bei Pfedelbach schlechte Noten.

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Region Heilbronn/Hohenlohe - Ungetrübter Badespaß scheint für den Sommer garantiert: Die Qualität der Badegewässer in Baden-Württemberg und der Region ist nach einer Studie weiterhin bis auf wenige Ausnahmen sehr gut. Von den mehr als 300 regelmäßig kontrollierten Badeplätzen im Südwesten erfüllten nach Angaben der Europäischen Umweltagentur (EUA) im vergangenen Jahr fast alle die Bewertungskriterien der EU. Nur an neun Gewässern wurde bei den Proben der EU-Mindeststandard nicht erreicht.
Auch an Europas Küsten können die Urlauber Badespaß pur genießen. 96 Prozent aller Strände wurden 2008 geprüft und für „sehr gut“ oder „gut“ befunden. Die EU-Kommission in Brüssel zeigt sich in ihrem jährlichen Bericht zur Wasserqualität in den Bade-Paradiesen zufrieden: Über 21.400 Plantsch-Oasen wurden im Vorjahr von den Behörden kontrolliert.
Die Prüfer stellten fest: Die Güte des kühlenden Nass zwischen Nordsee und Mittelmeer nahm um 1,1 Prozent zu, bei Binnengewässern stieg die Zahl derer, die den EU-Vorgaben entsprachen, sogar um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Außerdem wurde der Trend einiger Mitgliedstaaten gestoppt, belastete Seen und Küsten einfach aus der Statistik herauszunehmen. Und so ist die Lage im Detail:
Landkreis Heilbronn
Exzellent lautet das Urteil der EU für die sechs Badeseen im Landkreis Heilbronn. Untersucht wurden
- Elsenzsee,
- Mühlbach See,
- Breitenauer See,
- Hirschfeldpark,
- Ehmetsklinge und
- Katzenbachsee.
Hohenlohekreis
Im Hohenlohekreis wurden 13 Badegelegenheiten unter die Lupe genommen. Das Urteil exzellent erhielten:
- Badesee Unterer Railhof,
- Ziegelei-See Garnberg,
- Stausee Mulfingen,
- Tiroler See Muthof,
- Badesee Oberginsbach.
Gut lautete das Urteil für
- Badesee Diebach,
- Badesee Hermuthausen,
- Badesee Hollenbach,
- Badesee Unterginsbach,
- Neumühlsee und den
- Badesee Weldingsfelden.
Zwei Badegelegenheiten im Hohenlohekreis erhielten allerdings schlechte Noten. Zum einen der
- Buchhorner See bei Pfedelbach und
- das Kocherfreibad in Künzelsau. Das war jedoch 2008 im Jahr der Messung gar nicht in Betrieb. Auch derzeit kann dort offiziell nicht geschwommen werden. Demnächst soll die Kocherbadebucht aber wieder eröffnet werden.
Baden-Württemberg
Der Karoth-See in Creglingen (Main-Tauber- Kreis) gelangte im vergangenen Jahr ebenso wieder in den „grünen Bereich“ wie der Klosterweiher in Friedenweiler (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) und der Kollmarsreuter Baggersee in Emmendingen. Dagegen musste der Badesee Goldscheuer bei Kehl (Ortenaukreis) die Kritik der Prüfer einstecken.
Auch der Klosterweiher in Sankt Georgen (Schwarzwald-Baar-Kreis) wies nach einem sauberen Jahr 2007 wieder belastete Proben auf. Ebenso ungesund könnte laut Studie das Baden im Rheinauer See (Rheinau/Ortenaukreis) und im Rhein beim Schwörstadter Schwimmbad (Kreis Lörrach) sein. Buchstäblich bitter: Sprünge ausgerechnet in das Frei - und Seebad Fischbach und ins Wasser beim Zeltlager Seemoss (beides Friedrichshafen).
Europa
Mittelmeer: Über 8900 Badeorte und 1370 Binnengewässer wurden überprüft. Rund 96 Prozent garantieren Badevergnügen. Einziger Wermutstropfen: Italien unterzieht lediglich 52 Prozent seiner Schwimm-Oasen der Prüfung nach europäischen Standards. Hier wurden denn auch 302 Bade-Möglichkeiten gesperrt. Die besonders belasteten Regionen befinden sich ausnahmslos rund um größere Häfen wie Genua, Neapel oder Rom.
Atlantik: Knapp 2000 Urlaubsregionen sowie über 800 Binnengewässer bekommen regelmäßig Besucher von Kontrolleuren - und anschließend durchweg gute Noten. Über 98 Prozent der Strände (in Frankreich sogar über 99 Prozent) bekamen gute bis sehr gute Noten. 20 Badegebiete in Irland und eines in Spanien fielen allerdings durch.
Nordsee: Hier wurden über 2000 Strände und ebenso viele Seen getestet. Mit erheblichen Unterschieden: Während die belgischen Seegebiete nur zu 15 Prozent unbekümmerten Badespaß versprechen, gab es für 88 Prozent der Wasser-Spielplätze in Deutschland, Dänemark, Frankreich und Schweden hervorragende Noten. 3,3 Prozent der untersuchten Regionen (68) fielen allerdings durch.
Ostsee: An 96 Prozent der Küstenregionen kann man bedenkenlos plantschen. 1700 Strände und 1249 Binnenseen wurden untersucht. Litauen darf sich mit Recht als Gewinner fühlen: 100 Prozent aller Wasserproben bekamen Bestnoten. Polen dagegen muss noch zulegen.
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