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Astrium boomt und baut

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Hardthausen - Der Astrium-Standort Lampoldshausen brummt. Jetzt hat Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Ernst Pfister den Startschuss für den Bau einer neuen Produktionsstätte für Satelliten-Kleintriebwerke gegeben. 5,5 Millionen Euro nimmt Astrium dafür in die Hand.

Von Petra Halamoda
„Wir wollen kein chinesisches Lohnniveau. Wenn wir teurer sind, müssen wir besser sein.“
          Wirtschaftsminister Ernst Pfister
„Wir wollen kein chinesisches Lohnniveau. Wenn wir teurer sind, müssen wir besser sein.“ Wirtschaftsminister Ernst Pfister

Hardthausen - Der Astrium-Standort Lampoldshausen brummt. Jetzt hat Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Ernst Pfister den Startschuss für den Bau einer neuen Produktionsstätte für Satelliten-Kleintriebwerke gegeben. 5,5 Millionen Euro nimmt Astrium dafür in die Hand.

Bald rollen die Bagger an. Mit 66 Metern wird der Bau fast so lang wie der Neckarsulmer TDS-Turm hoch ist. 12,50 Meter breit soll er werden, 16 Meter in die Höhe ragen. Büroflächen für Produktion, Qualitätssicherung und Materiallager werden hier voraussichtlich ab Mai 2009 Platz finden. „Mit der Entscheidung für das neue Gebäude tragen wir dem starken Umsatzwachstum Rechnung“, sagte Rohne. Um 21 Prozent werde dieser bis 2010 ansteigen.

Hardthausens Bürgermeister Harry Brunnet hatte den Boden mit bereitet. „Heute ist ein wichtiger Tag, auch für die Wirtschaftsregion Heilbronn und die Gemeinde Hardthausen.“ Anderthalb Jahre habe der Gemeinderat nach einem Ort für die Erweiterung gesucht, dann ging es Schlag auf Schlag. Am 14. August ging der Bauantrag ein, am 29. wurde die Genehmigung für die Waldumwandlung erstellt, am 18. September die Baugenehmigung erteilt. Brunnet schmunzelte: „Der Gemeinderat beschließt erst morgen.“ Per Eilentscheid sei Einvernehmen erteilt worden.

In Lampoldshausen, so Pfister, habe sich mitten im Wald mit Astrium und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein Kompetenzzentrum entwickelt, das repräsentiere, auf was es ankomme in Baden-Württemberg. „Wir wollen auch in Zukunft kein chinesisches Lohnniveau. Wenn wir teurer sind, müssen wir besser sein.“ Die Spitzenstellung des Bundeslandes in der Luft- und Raumfahrttechnik gelte es zu verteidigen. Mit diesen Worten stach er mit einigen Mitstreitern den Spaten ins Erdreich.

Hohe Nachfrage

Die Nachfrage nach Satellitenantrieben ist hoch. „Noch vor fünf Jahren baute jede europäische Raumfahrtnation ihre Antriebe selbst“, sagte der Lampoldshausener Werkleiter Dr. Holger Wentscher. „Heute werden alle europäischen und einige außereuropäische Nachrichtensatelliten mit Lampoldshausener Triebwerken ausgerüstet.“ Die Mitarbeiterzahl habe sich in zehn Jahren verdreifacht: „Allein in den letzten drei Jahren sind mehr als 100 neue Mitarbeiter zu uns gekommen.“

Astrium kann den Bedarf an Fachkräften im Moment gar nicht decken. Unter anderem Feinmechaniker, Mechatroniker, Uhrmacher und Ingenieure werden händeringend gesucht, sagte Dr. Andreas Rohne, Leiter Antriebssysteme, der Heilbronner Stimme. „10 bis 20 Positionen können derzeit nicht besetzt werden.“

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