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Sommer schaut mal kurz vorbei

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Heilbronn - Kaum ist der Sommer zurück, verabschiedet er sich auch schon wieder. Hoch Janet bescherte am Dienstag einen Bilderbuchtag mit blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen. Wer ihn nicht ausnutzen konnte, hat Pech gehabt: Schon am Mittwoch ziehen Gewitterwolken auf.



Heilbronn - Das Sommer-Comeback in der Region währt nur kurz. „Das ist bloß ein Sommer-Intermezzo, ab Freitag ist es wieder vorbei“, sagte die Meteorologin Mona Vetter vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart.

Nach dem vorläufigen Höhepunkt am Dienstag „mit blauem Himmel und Wärme, wie man es sich so vorstellt“ bleibe es am Mittwoch und Donnerstag zwar noch warm mit bis zu 30 Grad im Rheintal. „Aber es ziehen von Westen her Wolken auf, und die feucht-labile Luft führt dazu, dass wir starke Indizien für Schauer und kräftige Gewitter haben“, sagte Vetter. Zum Wochenende kühle es auf maximal 26 Grad ab - und es sei weiter mit Unwettern zu rechnen.

Zu kühl

Der Sommer 2011 bietet nach Beobachtungen der Klimatologen einiges an Ungewöhnlichem: besonders im Südwesten zeigte sich der Juli außergewöhnlich trüb, kühl und nass. Es war der erste zu kühle Monat in diesem Jahr. Im Vorjahr hatte der Juli noch mit viel Sonnenschein und großer Hitze aufgetrumpft. Das meldet der Deutsche Wetterdienst nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner Messstationen.

Mit 15,8 Grad (17,1 Grad) war Baden-Württemberg im Juli das zweitkälteste Bundesland  - kühler war es nur im Saarland. So zeigte das Thermometer am 16. mit 2,0 Grad in Merklingen auf der Schwäbischen Alb den tiefsten Wert. Nur 20 Kilometer entfernt, in Münsingen-Apfelstetten, trat sogar geringer Bodenfrost auf.



Beim Niederschlag traten regional große Unterschiede auf. Heftige Gewitter Mitte Juli brachten dem südlichen Landkreis Heilbronn innerhalb weniger Stunden die Niederschlagsmenge eines ganzen Monats. Hagel verursachte zudem große Schäden in der Landwirtschaft (wir berichteten).

Untypisch

Warum das Wetter so untypisch ist - schon das Frühjahr bot mit großer Trockenheit Außergewöhnliches -, lässt sich aus Sicht der Klimatologen nicht erklären. „Mit Klimawandel hat das erstmal direkt nichts zu tun“, sagte Müller-Westermeier vom DWD. Auch der sommerliche Dauerregen passe nicht in dieses Bild, denn die Klimawandel-Szenarien sagten eher weniger Niederschlag im Sommer voraus.

Müller-Westermeier sieht den bisherigen Jahresverlauf deshalb innerhalb der natürlichen Schwankungsbreite. Und über das gesamte Jahr lasse sich noch gar nichts sagen: Das Jahr 2000, das in Deutschland als bisher wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen in die Geschichtsbücher einging, habe auch einen zu kühlen Juli gehabt. aha/lsw


 

 

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