Weinerlebnisse an der Mosel
35 Leser der Heilbronner Stimme erkundeten das älteste deutsche Weinanbaugebiet und probierten dabei das eine oder andere Gläschen.

Bevor die 35 Stimme-Leser zur ersten Weinkeller-Besichtigung hinabsteigen, geht es erst einmal auf das Wasser: Die Leserreise in das älteste deutsche Weinbaugebiet startet mit einer Bootsfahrt auf der Mosel, vorbei an den steilen Hängen, auf denen die Winzer noch mit viel Handarbeit ihre Reben bewirtschaften.
Dass in der Region trotzdem Wein auf moderne Weise gemacht wird, zeigt sich bei einer Führung durch die Moselland EG. Die einzige Genossenschaft an der Mosel arbeitet mit mehr als 2000 Winzern zusammen, 2100 Hektar werden von ihnen bewirtschaftet. Die entsprechend großen Weinkeller und die Abfüllanlage in der Nähe des Weinorts Bernkastel-Kues versetzen viele Leser in Staunen. 37 Millionen Liter pro Jahr werden von Moselland vermarktet – einige Weißweine aus dem Angebot werden nach der Führung verkostet.
Luxemburg
Doch das Weinangebaut erstreckt sich nicht nur entlang der Mosel zwischen Koblenz und Trier. Auch in Luxemburg arbeiten die Winzer. In Wellenstein führt Stephan De Roy am zweiten Tag die Reisegruppe durch die Genossenschaftskellerei Domains Vinsmoselle. „Der weiße Wein ist Stolz und Identität der ganzen Region an der luxemburgischen Mosel“, erklärt er. Welche Qualitätsansprüche die Winzer an ihre Produkte legen, beweist die anschließende Weinprobe mit einem Auxerrois, einem Grauburgunder, einem Gewürztraminer und einem der prickelnden Crémants. Natürlich nutzen viele die Chance, danach im Laden der Kellerei einige Flaschen zu kaufen.
Aber die Leserreise dreht sich nicht nur um den Rebensaft: Den Nachmittag verbringen die Teilnehmer gemeinsam mit Reiseleiter Werner Weidenmann in Luxemburg und erkunden die Stadt zunächst auf eigene Faust. Anschließend geht es auf eine Stadtrundfahrt, bei der Busfahrer Uwe Pettau auch in den engsten Straßen der Unterstadt die Ruhe bewahrt. „Luxemburg ist eine der drei Hauptstädte Europas“, erklärte Stadtführerin Nadine Knepper bei der Fahrt durch den jungen Stadtteil Kirchberg. Hier befinden sich beispielsweise die repräsentativen Neubauten der EU und verschiedener Banken.
Das Abendessen wird wieder in Deutschland serviert: Im Weinkulturgut Longen-Schlöder in Longuich, einem idyllischen Weinort in der Nähe von Trier, zeigt Inhaber Markus Longen persönlich den Betrieb. Zu den drei Gängen präsentiert der 47-Jährige passende Weine. „Seit sechs Jahren haben wir die Vollmechanisierung im Steilhang“, erklärt er dabei. Bis zu 70 Prozent Steigung können mit der Raupentechnik am Seil gefahren werden. „Ohne dies könnte ich vieles nicht mehr bewirtschaften.“ Außerdem hat er mit seiner Frau die Gastronomie vergrößert und kleine Gästehäuser im Stil von Winzerhäuschen aufgebaut.
Trier
Bevor es am dritten Tag zurück geht, zeigen zwei Stadtführer den 35 Stimme-Lesern Trier. „Es gibt zehn Weltkulturerbe-Stätten hier“, stimmt Bruno Boritzki die Gäste auf den Rundgang ein. Einige, wie die bekannte Porta Nigra oder die Basilka, können in Ruhe besichtigt werden. Anschließend hält der Bus im Weingut Schloss Saarstein: Weit oberhalb des Flusses liegt das Haupthaus, von hier hat man einen beeindruckenden Blick über die Landschaft.
Christian Ebert serviert zum Mittagessen den Gästen zünftige kalte Platten und erläutert anschließend die Philosophie seiner Weine: Er hat einen hohen Exportanteil, beliefert viele Kunden in den USA. Auf seiner Karte findet sich vor allem Riesling. Seit 1984 gehört Schloss Saarstein durchgehend zu den 100 besten Weingütern Deutschlands – ein wahrhaft genussvoller Abschluss der Mosel-Reise.

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