Trauerfeier für Egon Susset
In Weinsberg fand die Trauerfeier für den Wimmentaler Landwirt und ehemaligen Bundestagsabgeordneten Egon Susset statt.

Zahlreiche Bürgermeister, Handwerkspräsident Ulrich Bopp, Landrat Detlef Piepenburg, Landesinnenminister Reinhold Gall, Weinbaupräsident Hermann Hohl. Die Liste bleibt unvollständig angesichts der vielen Persönlichkeiten, die Egon Susset auf dem letzten Weg begleiteten und so seiner Ehefrau Hildegard Susset und der Familie ihre Anteilnahme ausdrückten. Wie erwartet reichte der Innenraum der Wimmentaler St.-Oswald-Kirche für die Trauergemeinde am Montag nicht aus. Diejenigen, die draußen Platz genommen hatten, wurden immerhin von der tief stehenden Wintersonne gewärmt.
Weggefährten
Der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Bernhard Lasotta, der deutsche Bauernpräsident Joachim Rukwied und der Weinsberger Bürgermeister Stefan Thoma sprachen stellvertretend für viele Weggefährten aus mehr als einem halben Jahrhundert politischer Tätigkeit. Denn die begann früh, wie der katholische Pfarrer Mijo Blazanovic in seinem Rückblick aufzeigte: Schon während der landwirtschaftlichen Ausbildung hatte sich Susset nicht nur um sein eigenes Wohlergehen gekümmert, sondern auch um das seines Berufsstandes und seiner Gemeinde.
Wahl für Wahl entschied Egon Susset in den nächsten Jahren für sich und seine CDU: Gemeinderat, Bürgermeister, Kreisrat, Bundestagsabgeordneter. "Er hat sein Leben in den Dienst der Gesellschaft gestellt", würdigte Lasotta den ehemaligen Ehrenvorsitzenden des Kreisverbands, der die CDU in der Region mit aufgebaut habe.
"Stets hellwach", so beschrieb Weinsbergs Bürgermeister Thoma Egon Susset. Er sei eine "Konstante" im Landkreis Heilbronn gewesen und als Kreisrat mit fast 40 Jahren so lange im Gremium wie niemand sonst. "Ein politisches Urgestein unseres Landes."
Bodenständig
Als ehemaliger Vizepräsident des Landesbauernverbandes war Susset auch für die Landwirtschaft bis zuletzt aktiv. "Bodenständig" sei Susset immer geblieben, so charakterisierte nicht nur der Eberstädter Rukwied den Mitstreiter aus dem Nachbarort. "Wir verlieren aber auch einen liebenswerten Menschen."
Dazu passt, dass sich Susset für Familien in Not eingesetzt hat. Zum Beispiel über den landwirtschaftlichen Betriebshilfsdienst, aber auch privat. Horst Stirner durfte das selbst erfahren. Als der heute 78-Jährige und seine Familie Anfang der 90er Jahre aus Siebenbürgen in Rumänien nach Deutschland gekommen waren, wurden sie von der Familie Susset aufgenommen. "Sieben Jahre haben wir dann bei ihnen im Haus gewohnt." Auch er nahm Abschied von Egon Susset, der am zweiten Weihnachtsfeiertag im Alter von 84 Jahren gestorben ist.

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