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Stadt zündet fortan weniger Feuerwerke

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Lichterfest findet nur noch alle zwei Jahre statt − Bahnunterführung verschoben

Von unserer Redakteurin Ulrike Plapp-Schirmer
Das 52. Bad Rappenauer Lichterfest steigt dieses Jahr von 11. bis 13. August. Es ist das älteste Lichterfest in der Region und Vorbild ähnlicher Feste in Bad Friedrichshall und Heilbronn. Ab sofort findet es nur noch alle zwei Jahre statt.Foto: Archiv/Sawatzki
Das 52. Bad Rappenauer Lichterfest steigt dieses Jahr von 11. bis 13. August. Es ist das älteste Lichterfest in der Region und Vorbild ähnlicher Feste in Bad Friedrichshall und Heilbronn. Ab sofort findet es nur noch alle zwei Jahre statt.Foto: Archiv/Sawatzki

Die Kurstadt lässt es nur noch alle zwei Jahre krachen: Das Lichterfest wird fortan im Wechsel mit dem Neckarvergnügen (ehemals Neckar 2000) stattfinden. Kosten streicht Bad Rappenau vorläufig auch bei einem geplanten Bauprojekt. Die Unterführung in der Straße Hinter dem Schloss wird um weitere zwei Jahre auf frühestens 2023 verschoben. Das sind zwei Einsparungen, deren Gründe allerdings höchst unterschiedlich sind.

Traditionsveranstaltung "In den zurückliegenden drei Jahren hatten wir wirklich nur Pech mit dem Wetter." Das ist für den Bad Rappenauer Tourismus-Chef Dieter Wohlschlegel Grund genug, die Traditionsveranstaltung in ihrem 52. Jahr auf den Prüfstand zu stellen. Der neue zweijährige Turnus ist das eine, die Neukonzeption das andere: "Zurück zu den Wurzeln" lautet das Motto, das beim Lichterfest in diesem August schon greifen soll.

Man habe kein Alleinstellungsmerkmal mehr in der Region, betont Oberbürgermeister Hans Heribert Blättgen. Deshalb, und weil die Kurstadt ja keinen Mangel an Veranstaltungen habe, trägt er die Entscheidung der Bad Rappenauer Touristikbetrieb GmbH (BTB) mit: "Inzwischen hat sich die Idee ja inflationär verbreitet", so Blättgen in Anspielung auf ähnliche Feste in Bad Friedrichshall und Heilbronn.

Das Wetter ist das eine. Mehr Security, mehr Absperrung, höhere Auflagen, höhere Kosten, so Dieter Wohlschlegel, sind das andere. "Wir müssen umdenken." So sieht er seine Aufgabe als Geschäftsführer der BTB. Und das heißt sparen: etwa bei der Musikanlage, die extra für das Feuerwerk aufgebaut wird. Statt der großen Bühne könne man eine kleinere, städtische nutzen. Statt Bands könnte dort mehr lokale Blasmusik gespielt werden. Wenn man das Gelände etwas verkleinere, könne man Zaunelemente einsparen. Ziel ist es, das Lichterfest kostenneutral zu veranstalten. Mit Hilfe von "neuen und anderen Lichtobjekten" will der BTB-Chef die Veranstaltung zugleich aufwerten: "Das Licht soll wieder im Mittelpunkt stehen."

Auf Eis Im Mittelpunkt der Kritik stehen immer wieder die Schrankenschließzeiten an den Übergängen im Zentrum der Kurstadt. In der Straße Hinter dem Schloss soll daher eine Unterführung unter der Bahnlinie gebaut werden: Die Vorplanung steht, das Projekt wird auf 13,5 Millionen Euro beziffert, der Bau würde massiv in die städtebauliche Substanz eingreifen, ein Teil des Schlossparks müsste weichen. Verkehrsplaner halten an der Unterführung zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs fest.

Doch die Deutsche Bahn AG hat das Projekt auf Eis gelegt. Das Unternehmen zieht Projekte, deren Finanzierung gesichert ist, vor. Bis auf Weiteres setzt Bad Rappenau kein Geld mehr. Sobald der Bund die GVFG-Mittel geregelt hat, würden Gespräche wieder aufgenommen, versichert Oberbürgermeister Hans Heribert Blättgen. "Aber solange wir nicht wissen, wie wir das Ganze finanzieren, machen weitere Planungen keinen Sinn."

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