Leuchtturm am Neckar
Dieter-Schwarz-Stiftung präsentiert Pläne für spektakuläre Experimenta-Erweiterung
Die Liste der 24 zum Wettbewerb geladenen Büros liest sich wie ein Who-is-Who der europäischen Architekten. Acht kamen in die innere Auswahl. Gestern verkündete das 13-köpfige Preisgericht nach einer nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung das mit Spannung erwartete Ergebnis. Wettbewerbssieger ist das Büro Sauerbruch & Hutton.
"Neues Wahrzeichen von Heilbronn, Blickfang, Leuchtturm mit spektakulären Aussichten und Strahlkraft, deutschlandweit einmaliger außerschulischer Lernort, großer Besuchermagnet": Bei einer Pressekonferenz wurde mit Superlativen nicht gespart. Am Rande zeigten sich sogar Grünen-Stadträte begeistert, obwohl auch Bäume fallen werden und sich die Sichtbeziehungen einschneidend ändern.
Kostenfrage
Geld scheint aber nur vordergründig keine Rolle zu spielen. Soviel steht fest: 2014 werden die Detailplanungen vorangetrieben, im Frühjahr 2015 ist Baustart und Ende 2017, so Czernuska, "feiern wir hoffentlich die Einweihung, aber gewiss vor der Buga 2019".
Durch die Erweiterung entstehe nicht nur ein Stück beeindruckende Architektur, sagte Experimenta-Geschäftsführer Wolfgang Hansch, sondern auch "das Science Center mit den bundesweit attraktivsten Angeboten": mit interaktiven Themenwelten, Talentschmieden, Laborlandschaften sowie "Science Dome" und "Biosphäre", also zwei bespielbaren Glaskuppeln. Insgesamt sollen Naturwissenschaften und Technik auf spannende Art und Weise Besuchern aller Altersgruppen nahegebracht werden.
Die von Wolfgang Riehle geleitetete Jury würdigte einen "markanten, locker gestapelten Solitär", der sich selbstbewusst neben dem Bestand behaupte, ohne ihn "zu übertönen". Nach allen Seiten würden Bezüge und Dialoge zu Stadt, Land und besonders zum Fluss aufgebaut. Es werden Freiflächen für Gastronomie und Ruhe erhalten und "nicht alle Bäume gefällt", betonte Architekt Matthias Sauerbruch.
Themenwelten
Der Kern birgt die Infrastruktur. Hier gebe es bei Fluchtwegen und Sanitärräumen, Begrüßungs- und Veranstaltungsraum sowie Werkstatt noch Optimierungsmöglichkeiten, gleiches gelte unter finanziellen Aspekten für die Befestigung im Neckargrund. Im Untergeschoss liegen Sonderausstellungsräume und andere Einrichtungen, aber auch ein Verbindungsgang zur Experimenta I, der weiter führt zu einer "Biosphäre", die sich elegant aus dem Grünbereich beim Insel-Hotel erhebt und laut Jury ebenso einladend wie "zeichenhaft" wirke.