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Hoffnung bleibt: Suche nach Nico geht weiter

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Malteser bieten Spürhunde als Hilfe an. Keine verwertbaren Hinweise auf verschwundenen 17-Jährigen.

Von unserem Redakteur Steffen Heizereder

 


 

 

"Wir suchen jeden Abend, sind von Heilbronn, Frankenbach, Leingarten bis nach Mosbach unterwegs", sagt Pino S. "Mehr können wir nicht machen." Vor zwei Wochen ist sein 17-jähriger Sohn Nico nach einem Kneipenbesuch in Heilbronn spurlos verschwunden. Zuletzt wurde er nahe des Götzenturms gesehen.

Über den Verbleib des Jugendlichen gibt es weiterhin keine verwertbaren Hinweise, sagt Polizeisprecher Rainer Köller. Die großen Suchaktionen mit Tauchern im Neckar oder mit einem Hubschrauber hat die Polizei mittlerweile eingestellt. Mit Fahrzeugstreifen suche man jedoch weiter.

Handzettel

50 bis 60 Freunde und Bekannte von Nico S. suchen täglich nach dem Vermissten, schätzt sein Vater. 5000 Handzettel haben sie in den vergangenen Tagen verteilt. Die Menschen, denen sie begegnen, reagierten positiv auf die Suchaktion, sagt Pino S.: "Die leiden mit. Menschen, die ich nicht kenne, rufen an und bieten ihre Hilfe an."

Hinweise aus der Bevölkerung gab es zahlreich, sagt Köller. Eine heiße Spur habe sich daraus aber nicht ergeben. Hinweise auf ein Verbrechen gibt es nach Angaben des Polizeisprechers nach wie vor nicht. Gerüchte um eine Entführung seien zwar aufgetaucht, aber "überhaupt nicht nachvollziehbar".

Dass Nico S. abgehauen ist, hält sein Vater ebenfalls für unwahrscheinlich. Einen Tag vor seinem Verschwinden hätten er und sein Sohn noch miteinander telefoniert und sich auf dem Weihnachtsmarkt am Breitenauer See verabredet.

Ein unerwartetes Hilfsangebot kommt derweil aus Freudenstadt. Der dortige Malteser Hilfsdienst bietet seine Mantrailer-Hunde an, die ausgebildet wurden, gezielt nach Menschen zu suchen. "Wir sind recht professionell in der Personensuche", sagt Isolde Eppler von den Maltesern. Zu rund 70 Einsätzen sind die Suchhunde des Hilfsdienstes in diesem Jahr ausgerückt. Die Erfolgsquote beziffert Eppler mit 30 Prozent.

Abgelehnt

Die Polizei hat das Hilfsangebot jedoch abgelehnt. "Es war schon ein Mantrailer da", sagt Köller. Von einer erneuten Suche mit Hunden verspricht sich die Polizei wenig. Auch Pino S. glaubt nicht, dass eine erneute Suche mit Hunden den verschwundenen Nico zurückbringen könnte.

Die Hoffnung, dass er seinen Sohn lebend wieder sieht, gibt Pino S. nicht auf. "Die lebt so lange, bis ich definitiv weiß, wo er ist."

 

 

 

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