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Bad Friedrichshall
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Eröffnung am Plattenwald: Klinikverbund als Zukunftsmodell

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Die SLK-Kliniken haben am Freitag mit mehr als 600 geladenen Gästen die Einweihung des Neubaus am Plattenwald gefeiert. Einer davon: der neue Sozialminister Manfred Lucha bei seinem ersten öffentlichen Auftritt.

Von unserer Redakteurin Iris Baars-Werner

Seinem ersten Auftritt als baden-württembergischer Sozialminister bei der Einweihung des SLK-Klinikums am Plattenwald Bad Friedrichshall hat der Grünen-Politiker Manfred Lucha am Freitag "Symbolkraft" für seine künftige Krankenhauspolitik beigemessen.

Im Stimme-Gespräch sagte Lucha, dass im Verbund der Krankenhäuser und in der Bündelung der Kompetenzen die Zukunft der Kliniken liege. "Eine gute Versorgung mit Krankenhäusern", so der Minister, "wird ein Merkmal der neuen Regierung sein". Dabei gehe es nicht in erster Linie um deren Größe, sondern darum, "dass sie leistungs- und überlebensfähig sind". Dennoch sei der "Trend zu größeren Einheiten" unverkennbar.

Keine Konkurrenz In seiner Rede vor den Einweihungsgästen erläuterte Lucha, die Förderkriterien des Landes seien auf Verbünde zugeschnitten wie die Stadt-Landkreis-Kliniken (SLK) Heilbronn. Die Träger von Kliniken − neben der Stadt und dem Landkreis Heilbronn war auch der Hohenlohekreis prominent vertreten − forderte er zu "Kooperationen statt Konkurrenz" auf: Das Ziel seien keine Häuser, "die sich gegenseitig die Patienten abjagen". Die Richtschnur seines künftigen Handelns nannte er "intelligente und ausreichende Strukturen finanzieren". Dabei gelte: "Nicht viel hilft viel, sondern richtig hilft viel".

Lucha legte ein weiteres politisches Bekenntnis ab: Die pflegenden Berufe müsse man in Zukunft weiter aufwerten. Im Gehaltsgefüge zwischen Facharbeitern in der Industrie und Pflegeberufen sei "noch eine Lücke, die wir schließen müssen". Zuvor hatte der Minister mit einem Augenzwinkern seine fachliche Kompetenz so erklärt: "Ich bin gelernte Krankenschwester, ich weiß, wovon ich rede".


Das SLK-Klinikum am Plattenwald entstand nach Jahren der Diskussion über die Kooperation von Stadt Heilbronn und Landkreis in der Stadt-Landkreis-Klinik-GmbH (SLK) und in vierjähriger Bauzeit auf der grünen Wiese. Für das 350-Betten-Haus steuerten das Land Bade-Württemberg und der Landkreis Heilbronn jeweils rund 58 Millionen Euro bei, die SLK-Kliniken selbst etwa 25 Millionen Euro.

Am Anfang der Debatte hatten die Klinikträger über eine Sanierung nachgedacht, auch Pläne für ein Gesamtklinikum in Heilbronn waren diskutiert worden, erinnerte Landrat Detlef Piepenburg, der stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der SLK-GmbH ist. Am Ende standen zwei Neubauten. Der erste Abschnitt am Gesundbrunnen wird im Herbst 2016 fertig. Minister Lucha nannte dessen geplanten zweiten Bauabschnitt "konzeptionell das Richtige".

Das moderne Haus am Plattenwald ist für Piepenburg ein "Pfeiler unserer Krankenhausversorgung auf Jahrzehnte". "Mit modernster Technik, innovativer Architektur und einer angenehmen Atmosphäre haben wir hier ein Stück der SLK-Zukunft gebaut," sagte SLK-Geschäftsführer Dr. Thomas Jendges. An die Adresse von Hohenlohe-Landrat Dr. Matthias Neth gerichtet, forderte er dessen Kreistag auf, sich genau anzusehen, "wie es denn sein könnte", wenn auch sie sich zu einem Neubau durchringen würden. Diesen Vorschlag der Regionalen Gesundheits-Holding lehnen die Hohenloher strikt ab: Sie wollen ihre bestehenden zwei Häuser erhalten.

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