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Druckerei Pro Wachter verlagert die Produktion

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Mutterkonzern begründet Entscheidung mit hohem Wettbewerbsdruck − Bönnigheim bleibt Vertriebsstandort

Von unserem Redakteur Jürgen Paul
Dieses Foto aus dem Jahr 2014 zeigt einen Mitarbeiter der Druckerei Wachter in Bönnigheim. Damals wurde das Unternehmen von Haberbeck übernommen.Foto: Paul
Dieses Foto aus dem Jahr 2014 zeigt einen Mitarbeiter der Druckerei Wachter in Bönnigheim. Damals wurde das Unternehmen von Haberbeck übernommen.Foto: Paul

Schock für die Mitarbeiter der Druckerei Pro Wachter. Die Produktion in Bönnigheim wird bis Ende dieses Jahres nach Nordrhein-Westfalen verlagert. In Lage ist die Haberbeck-Gruppe angesiedelt, die die Druckerei im Jahr 2013 aus der Insolvenz heraus übernahm.

Branchenprobleme Wie Haberbeck-Geschäftsführer Benedikt Spangenberg gegenüber der Heilbronner Stimme sagte, sind 50 Mitarbeiter in Bönnigheim von dieser Maßnahme betroffen. "Der Druckmarkt ist unter Druck", erläutert Spangenberg den Grund für die Verlagerung. Es gebe deutliche Überkapazitäten in der Branche. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht", sagt Spangenberg. "Schweren Herzens" habe man sich aber letztlich zu diesem Schritt entschieden, um mit einer gebündelten Produktion in Lage Synergieeffekte zu erzielen. Der Standort Bönnigheim werde jedoch als Vertriebsstandort "auf jeden Fall" weitergeführt, betonte der Geschäftsführer. Auch bleibe Pro Wachter als eigene Firma erhalten.

Bis zum November sollen die Maschinen aus der Bönnigheimer Druckerei nach Nordrhein-Westfalen umziehen. Spangenberg hofft darauf, dass sich möglichst viele der betroffenen Pro-Wachter-Mitarbeiter ebenfalls für einen Wechsel nach Lage entscheiden. "Wir haben allen 50 Mitarbeitern dort eine Stelle angeboten", sagt Spangenberg. Einige hätten dem Angebot bereits zugestimmt, so der Geschäftsführer. Wie viele Mitarbeiter das derzeit sind, wollte er aber nicht sagen. Unklar ist auch, wie viele Beschäftigte künftig noch am Standort im Vertriebsbüro tätig sein werden. "Es laufen aktuell Gespräche mit jedem einzelnen Mitarbeiter", sagt Spangenberg.

Insolvenz Die 1952 von Eugen Wachter gegründete Druckerei wurde im Jahr 2013 insolvent. Bei der Übernahme durch die Service & Print Group Haberbeck hatte das Unternehmen noch 85 Mitarbeiter. Die neuen Eigentümer hatten damals große Pläne mit Pro Wachter. "Wir haben ganz klar vor zu wachsen", sagte der damalige Geschäftsführer Walter Metzen. Vor allem im Digitaldruck sah er großes Potenzial in Bönnigheim. Deshalb sollte auch die Mitarbeiterzahl am Standort aufgestockt werden.

Dass aus den ehrgeizigen Plänen nichts wurde, begründet der heutige Haberbeck-Chef Spangenberg mit dem extremem Wettbewerbsdruck in der Branche. "Man muss alle vier Jahre alles auf den Prüfstand stellen", sagt er. Die Entscheidung für Pro Wachter sei damals dennoch richtig gewesen.

Die Haberbeck-Gruppe aus Lage erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit rund 200 Mitarbeitern einen Umsatz von 70 Millionen Euro.

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