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Dieter Schwarz wehrt sich

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Dieter Schwarz nimmt zu den intensiver werdenden Debatten bezüglich seiner Unterstützung von Harry Mergel im Heilbronner OB-Wahlkampf erstmals Stellung. In einem Exklusiv-Gespräch mit der Heilbronner Stimme wehrt sich der Lidl-Gründer gegen Vorwürfe, er wolle Einfluss auf politische Abläufe nehmen.

Von unserem Redakteur Uwe Ralf Heer
Chefsessel im Heilbronner Rathaus: Unterstellungen, der Heilbronner Ehrenbürger wolle sich "einen OB kaufen", weist Dieter Schwarz vehement von sich. Foto: Archiv/Sawatzki
Chefsessel im Heilbronner Rathaus: Unterstellungen, der Heilbronner Ehrenbürger wolle sich "einen OB kaufen", weist Dieter Schwarz vehement von sich. Foto: Archiv/Sawatzki

 

Seit Dieter Schwarz im Heilbronner OB-Wahlkampf öffentlich seine Unterstützung für Harry Mergel bekundet hat, nehmen die Interpretationen über seine Beweggründe von Tag zu Tag zu. Nicht nur in unserer Zeitung (Ausgabe 8. Februar 2014), sondern auch in anderen Zeitungen des Landes wird über sein Engagement heftig diskutiert und es werden dabei die unterschiedlichsten Schlussfolgerungen gezogen.

Auch im Heilbronner Wahlkampf wird darüber debattiert, wie unabhängig Harry Mergel ist und ob Dieter Schwarz auf einen künftigen Oberbürgermeister Einfluss nehmen möchte. Der Lidl-Gründer, der gewöhnlich keine öffentlichen Pressestatements abgibt, nimmt gegenüber der Heilbronner Stimme erstmals exklusiv Stellung. "Ich bin sehr erstaunt, wie dieses Thema mittlerweile diskutiert wird. Ich hatte nie die Absicht, auf die Rathauspolitik Einfluss zu nehmen. Ich bin Heilbronner Bürger und als solcher habe ich meine Meinung geäußert. Nicht mehr und nicht weniger", sagt Dieter Schwarz.

Er sei von Harry Mergel und der SPD-Fraktionsvorsitzenden Sibylle Mösse-Hagen angesprochen worden, ob er dem Unterstützerkreis angehören möchte. "Ich habe zugesagt, aber damals gewarnt, ob das dem Kandidaten nicht schaden könnte. Beide verneinten das. Daher habe ich zugesagt."

Mit seiner öffentlichen Unterstützung nehme er Partei für einen Kandidaten, den er gut kenne. Von einer einseitigen Parteinahme will er nichts wissen. "Ich habe vor Jahren Erhard Klotz im Heilbronner Wahlkampf ebenso unterstützt, und ich habe in meiner Stiftung mit Klotz und Klaus Czernuska zwei Geschäftsführer aus unterschiedlichen Parteien. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich engagiere mich einzig und allein als Bürger der Stadt Heilbronn, das muss erlaubt sein. Ich bin hier nicht so wichtig wie getan wird."

Seine Unterstützung für Mergel begründet er mit der Tatsache, dass er den SPD-Politiker seit Jahren gut kenne und einzuschätzen wisse. "Martin Diepgen ist dagegen für mich ein unbeschriebenes Blatt", sagt Schwarz.

Jede Entscheidung der Wähler akzeptiere er. "Der Wahlausgang hat überhaupt nichts mit den Aktivitäten unserer Stiftung zu tun. Wir wollen, dass Heilbronn weiter vorwärts kommt, weil wir Schlusslicht bei der Bildung sind. Daher werden wir mit jedem neuen Oberbürgermeister in Sachen Bildungscampus und auch bei der Experimenta engagiert zusammenarbeiten. Die Investitionen für alle Neubauprojekte sind in keinem Fall vom Wahlausgang abhängig, die tätigen wir ausschließlich für die Stadt", sagt Dieter Schwarz.

Unterstellungen, der Heilbronner Ehrenbürger wolle sich damit "einen OB kaufen", weist Dieter Schwarz vehement von sich. "Das ist völliger Blödsinn. Ich habe als Bürger meine Meinung gesagt und nicht mehr. Wir respektieren die Entscheidung und die Unabhängigkeit der politischen Mandatsträger zu 100 Prozent", unterstreicht der Unternehmer.

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