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Die große Chance ist die Jugend

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Festakt im Schießhaus anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit Béziers.

Von unserem Redakteur Joachim Friedl
Empfang im Rosengarten des Schießhauses anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft.Foto: Mugler
Empfang im Rosengarten des Schießhauses anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft.Foto: Mugler

Die Intensität der Beziehung zwischen Heilbronn und Béziers ist immer doch da − auch nach fünf Jahrzehnten. Dennoch wurden Oberbürgermeister Harry Mergel und sein südfranzösischer Amtskollege Robert Ménard am Freitagabend beim Empfang anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtefreundschaft nicht müde, auf die Jugend zu setzen. "Es ist unsere Verpflichtung, die Verbindungen weiter zu pflegen und besonders den Jugendaustausch weiter zu fördern", sagte Mergel im Schießhaus. Für Bürgermeister Ménard steht fest: "Eine Partnerschaft verliert an Substanz, wenn die Jugend nicht den ersten Platz einnimmt."

Belebung

Den hehren Worten ließen sie unter dem Applaus der zahlreichen Ehrengäste Taten folgen: So werden im kommenden Jahr zahlreiche junge Musiker aus Béziers in die Musikschule Heilbronn kommen. Zudem hat die Stadt Heilbronn ein Stipendium für die International Summer Academy der German Graduate School of Management and Law für zwei Studierende aus Béziers ausgelobt. Robert Ménard lud für den Herbst junge Heilbronner Sportler zu einer Trainingswoche beim Rugby Club ASBH in die 73 000-Einwohner-Stadt ein.

Mergel betonte aber auch Werte wie Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Nächstenliebe, auch gegenüber Menschen aus anderen Teilen der Welt, die Zuflucht suchten. Vor dem Hintergrund, dass Bürgermeister Ménard der extremen Rechten in Béziers nahesteht, sagte der Heilbronner Oberbürgermeister: "Bei uns leben Menschen aus 140 Nationen friedlich zusammen. Sie alle sind Heilbronner und es ist unsere vornehmste Verpflichtung, als Stadt allen Menschen, egal welcher sozialen Situation und egal welcher Herkunft, die Aussicht auf ein gutes Leben zu ermöglichen."

"Ich bin zutiefst Europäer", bekannte Bürgermeister Ménard. Sein Ehrgeiz liege darin, die Partnerschaft "so dynamisch wie möglich zu gestalten". Der Austausch sei wichtig, um die Verbundenheit wachsen zu lassen. Er appellierte daran, in einer "bedrohten Welt stets wachsam zu sein". Dunkle Mächte stellten die Grundfeste der Demokratie in Frage: "Es gibt keine Garantie für ewigen Frieden."

Absagen

Nach der Marseillaise und dem Deutschlandlied verlasen im Rokokosaal Lilli Swoboda auf Französisch und Käthchen Theresa Drauz auf Deutsch die Partnerschaftsurkunde. Umrahmt wurde der Festakt, an dem Alt-OB Helmut Himmelsbach, Ehrenbürger von Heilbronn und Béziers, und Stadtpräsident Kurt Fluri aus Solothurn teilnahmen, von einem Streichquintett des Württembergischen Kammerorchesters. Aus Termin- und Krankheitsgründen hatten Vertreter der Partnerstädte Stockport (England), Frankfurt/Oder und Slubice (Polen) abgesagt.


Die Hauptakteure von links: Kurt Fluri, Theresa Drauz, OB Harry Mergel, Lilli Swoboda und Robert Ménard.Foto: Dörner
Die Hauptakteure von links: Kurt Fluri, Theresa Drauz, OB Harry Mergel, Lilli Swoboda und Robert Ménard.Foto: Dörner
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