Die Geschichte der Fugger
500 Gäste bei den Unternehmensgesprächen der Kiwanis St. Kilian − Spenden an Schulen und Einrichtungen

FLEIN Ihr Wohltätigkeitskonzept kommt an: Zum siebten Mal veranstaltet der Heilbronner Kiwanis-Club St. Kilian seine Unternehmergespräche in der Fleiner Kulturhalle Flina und kann dabei mit 45 000 Euro Spendengelder sowie Möbelsachspenden gezielt Kinder in der Region stärken. Die Flina ist beim Unternehmergespräch mit Johannes Graf Fugger so voll, dass erstmal nachbestuhlt werden muss: 500 Gäste sind gekommen. Insgesamt hat Kiwanis St.Kilian mit den Unternehmergesprächen und dem Kulturpalazzo seit 2008 fast 500 000 Euro an Spenden gesammelt.
Passend "Die Wohltätigkeit bewegt die Fuggers seit dem 16. Jahrhundert. Das passt gut zu uns", begrüßt Clubpräsident Detlef Freihoff die Gäste. Redner ist Johannes Graf Fugger, Nachkomme der Augsburger Fuggerfamilie in der 18. Generation. "Auch ich habe das Kreditwesen von der Pike auf gelernt. Das hat bei uns Tradition", erzählt der Bankier, der als 22-Jähriger als persönlich haftender Gesellschafter die Geschicke der Fuggerbank mitverantworten musste. Kurzweilig und informativ berichtet Graf Fugger von seiner Familiengeschichte, die im 14. Jahrhundert mit Hans Fugger begann. Dieser war damals als freier Bürger in Augsburg eingewandert. Der Bankier führt aus, wie seine Familie durch Handelsgeschäfte von Gemüse über Kupfer bis hin zu Kirchenrechten das Fundament für die Bank legte und durch geschicktes Wirken bald über Kontinente hinweg ihre Geschäfte betrieb. Es waren auch die Fuggers, die zum Schutz der Päpste die erste Schweizer Garde errichteten.
Bereits 1521 entstand durch die Fuggerfamilie die älteste Sozialsiedlung der Welt, die Fuggerei in Augsburg. Noch heute leben dort für die Jahreskaltmiete von einem rheinischen Gulden oder 88 Cent bedürftige alte Menschen. "Und noch heute wird dort drei Mal am Tag für den Stifter und seine Nachkommen gebetet. Sie sehen, ich bin trotzdem kein Heiliger", so Graf Fugger.
Freude Viel Freude herrscht bei der Spendenvergabe. Die Heilbronner Hermann-Herzog-, Alice-Salomon- und die Paul-Meyle-Schule erhalten jeweils einen Scheck über 5000 Euro. 10 000 Euro fließen an die Christian-Heinrich-Zeller-Schule in Eppingen-Kleingartach. Eine Sachspende, Holzschulmöbel von der Firma Performa, bekommen die Freien Johannesschulen in Flein. Alexandra Gutmann von den Südstadtkids bedankt sich über die größte Einzelspende von 20 000 Euro: "Kiwanis begleitet uns schon sehr lange und sehr wohlwollend. Der Club ermöglicht uns, dass wir in die Beziehungen zu den Kindern investieren können." Thomas Römer von Intersport bietet noch einen Originalball von der Fußball-WM samt Spielerunterschriften gegen eine 1000-Euro-Spende an: Binnen Sekunden ist der Ball weg.
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