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Andrang beim Film-Casting in Bad Wimpfen

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Das Casting zum Film "Die Freibadclique", der zu einem großen Teil im Wimpfener Mineralfreibad gedreht wird, hat viele neugierig gemacht.

Von Angela Groß
Für die Interessierten hieß es zunächst einmal: Schlange stehen. Foto:
Für die Interessierten hieß es zunächst einmal: Schlange stehen. Foto:  Foto: Sawatzki, Guido

Eine Schlange vor der Ludwig-Frohnhäuser-Schule in Bad Wimpfen, und das am ersten Ferienwochenende? Die unterschiedlichsten Menschen stehen da, warten geduldig, unterhalten sich: Jüngere, Mittelalte, Ältere, Mütter mit ihren Töchtern, Freundinnen, die sich schon Jahrzehnte kennen. Sie alle lockt ein Film. Ein Film, den es noch nicht gibt, aber bei dem sie dabei sein können – vielleicht. Dann aber mittendrin als Komparsen.

Im Auftrag von SWR und der ARD Degeto dreht die Ziegler Film Baden-Baden im Spätsommer „Die Freibadclique“. Die Handlung spielt im Sommer 1944 in Schwäbisch Hall. Und noch dazu im Wimpfener Freibad, das eine Hauptkulisse für die Geschichte um fünf Jungs bieten soll. Jungs, die sich nach Musik, Liebe und Freiheit sehnen und letztlich dem Schrecken der Front nicht entkommen können.


Von den sechs Drehtagen sind zwei mit den Komparsen vorgesehen. „25 Bilder von 110 Szenen drehen wir im Freibad, das ist ein großer Teil“, sagt Kati Sohler. Die Regieassistentin managt im ruhigen Tonfall alles, ihr zur Seite stehen Nora Siegmund und Jennifer Maron von der Agentur Producer‘s friend.

Jeder, der gekommen ist, füllt ein Formular aus, verpflichtet sich für eine Online-Sedcard, dann geht es raus. Ab vor die Kamera. Einmal mit Zettel und dem eigenen Namen vor der Brust, dann gibt es eine Porträtaufnahme vor der weißen Wand. Diskret werfen die drei Profis aus dem Filmgeschäft einen Blick auf die Haare. Naturbelassen sollen sie sein, ohne Farbe also. Gelegentlich leuchtet es auffällig blond, das wird vermutlich nicht passen.

Ein Arm, voll gepflastert mit Tattoos, geht genauso wenig wie sehr viele Kilos auf der Waage. Diese Optik passt nicht zum Weltkriegs- und Hungerjahr 1944. Anderes lässt sich bereinigen. „Mit einem kleinen Delphin aus den 80er Jahren auf dem Oberarm, haben wir kein Problem“, sagt Sohler.

Das Freibad soll im Film voll wirken, es kann sein, dass dazu 100 bis 250 Komparsen benötigt werden. Bei der Kostümprobe warten Badehose und Badeanzug auf die Mitspieler. Im Fundus sind Hitler-Jugend-Hosen und Gestricktes. „Es wird etwas empfindlich“, macht Sohler deutlich, dass sich Jungs auf einen historischen Haarsschnitt einstellen müssen.

Für Mathilde Ratzek aus Offenau, die mit 79 auch mitmacht, hat der Film, den es noch nicht gibt, viele Erinnerungen wach gerufen. Sie hat einen Bruder mit 90 Jahren, „der war auch in so einer Situation“. Die acht 14- bis 15-jährigen Mädchen aus Bad Wimpfen sind „einfach nur neugierig“. Wer es am Samstag nicht zum Casting geschafft hat, kann sich unter www.p-f.tv/bewerben/probemitglieder ebenfalls anmelden.

 

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