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Pfiffige Fragen an Oettinger

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So vielen Journalisten auf einmal hat Ministerpräsident Günther Oettinger noch nie Rede und Antwort gestanden. Zu ihrer fünften Kinder-Pressekonferenz konnte die Heilbronner Stimme in Zusammenarbeit mit dem SWR-Studio Heilbronn erstmals den Regierungschef von Baden-Württemberg gewinnen - Bildergalerie -

Von Bärbel Kistner

>>Bildergalerie: Kinder-Pressekonferenz


 So vielen Journalisten auf einmal hat Ministerpräsident Günther Oettinger noch nie Rede und Antwort gestanden. 150 waren es, die am Freitag in der Heilbronner Volkshochschule ein wahres Feuerwerk an Fragen zündeten. Zu ihrer fünften Kinder-Pressekonferenz konnte die Heilbronner Stimme in Zusammenarbeit mit dem SWR-Studio Heilbronn erstmals den Regierungschef von Baden-Württemberg gewinnen. Auch für Oettinger war der Termin eine Premiere: Kinder in der Rolle von Reportern hat er noch nicht erlebt.

Locker, spontan, direkt: Ministerpräsident Oettinger mit Stimme-Redakteurin Fiona Drewnitzy (rechts) und SWR-Journalistin Katja Schlonski.Fotos: Andreas Veigel
Locker, spontan, direkt: Ministerpräsident Oettinger mit Stimme-Redakteurin Fiona Drewnitzy (rechts) und SWR-Journalistin Katja Schlonski.Fotos: Andreas Veigel
Und die Zehn- bis 13-Jährigen wollten Dinge von ihm wissen, auf die ein Erwachsener überhaupt nicht kommt: „Die Fragen nach meiner Freizeit fand ich fast noch spannender als die nach meinem Beruf“, sagte Oettinger im Anschluss an die eineinhalbstündige Pressekonferenz. Er nahm sich Zeit, schüttelte viele Hände, gab Dutzende von Autogrammen und ließ sich bereitwillig mit den Kindern fotografieren.

Stolz mit Kinderpresseausweis: Sieht fast aus wie der von den Profis.
Der Regierungschef ist begeisterter VfB-Stuttgart-Fan und mag James Bond und Naturfilme. Er geht gerne zum Italiener essen und bringt seinem zehnjährigen Sohn das Skatspielen bei. Und an diesem Sonntag wird er Tatort schauen und die Füße auf den Tisch legen. Und es hat ihn schon immer geärgert, dass er für eine Fußballer-Karriere technisch nicht gut genug war. Solche Sachen erfahren Profijournalisten von einem Politiker nur selten so direkt und spontan.

Bestens vorbereitet: Die meisten hatten ihre Frage aufgeschrieben.
Bestens vorbereitet: Die meisten hatten ihre Frage aufgeschrieben.
Politikeraufgaben Viele Kinder, die sich zum Teil im Unterricht auf die Fragerunde vorbereitet hatten, waren sehr interessiert am Alltag eines Politikers und am politischen Geschehen – viele lesen regelmäßig Zeitung. „Was muss man als Ministerpräsident können?“ Ein ganz normales Amt sei das was er macht, erklärte Oettinger. Und: „Man muss halbwegs wissen, was los ist.“ Ob es gut sei, Englisch ab der ersten Klasse zu unterrichten und das Abitur nach zwölf Jahren zu machen. Zum G 8, von dem viele der Jungjournalisten betroffen sind, musste er gleich mehrmals Stellung nehmen: „Ich bin dafür, auch wenn es noch ein, zwei, drei Probleme gibt.“ Zum Beispiel, dass es noch nicht genügend Ganztagsgymnasien gebe, in denen auch die Hausaufgaben erledigt werden. Oder, dass Fünft- und Sechstklässler „härter arbeiten müssen als Vater und Mutter im Tarifvertrag der IG Metall“.

Promi vor der Linse: Viele hatte ihre eigenen Kameras dabei.
Auf die Frage nach seinem größten Erfolg nannte Oettinger die sportlichen Erfolge seines Sohnes – und: „Seit dem 1. Januar hat Baden-Württemberg keine Schulden mehr.“ Das ist auch seine Antwort zum Thema kleinere Klassen: „Wir könnten mehr Lehrer haben. Aber ihr müsst von uns verlangen, dass wir keinen Lehrer durch Schulden finanzieren.“ Bei der Umwelt rät er den Kindern, Forderungen zu stellen. Warum er in der CDU und nicht in der SPD ist? Oettinger antwortet mit einen Appell an die Kinder, sich politisch zu engagieren. Selbst für ihn war die CDU früher nicht die einzig denkbare Partei: „Mir ist es lieber, ihr geht zur SPD als dass ihr gar nichts macht.“


  
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