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Neuenstadt begrüßt 69 Erstklässler

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Regen kann die Freude der Abc-Schützen kaum trüben. Endlich dürfen sie in die Schule. Wie in den Heilbronner Stadtteilen Biberach, Frankenbach und Klingenberg sind in Neuenstadt schon vor dem offiziellen ersten Schultag am Samstag die Anfänger willkommen.

Von Gertrud Schubert
Die erste Schulstunde. Die Schultüten liegen vor der Tafel. Die Klasse 1a ist ganz Ohr, als sich der kleine Indianer auf Christine Hennings Hand vorstellt.
Foto: Dennis Mugler
Die erste Schulstunde. Die Schultüten liegen vor der Tafel. Die Klasse 1a ist ganz Ohr, als sich der kleine Indianer auf Christine Hennings Hand vorstellt. Foto: Dennis Mugler  Foto: Mugler, Dennis

Die Indianer in der ersten Reihe, die Piraten dahinter, Reihe drei und vier gehört den Rittern. Die Neuenstädter haben den Empfang ihrer Erstklässler bis aufs i-Tüpfelchen perfekt organisiert. Aufgeregt und ziemlich ernst beobachten die 69 Mädchen und Jungen, was sich da ihnen zu Ehren so alles abspielt. Endlich sind sie nicht mehr nur Kinder, sondern Schulkinder.

Stabile Schülerzahl

4826 Abc-Schützen werden dieses Jahr in Stadt und Landkreis Heilbronn und im Hohenlohekreis eingeschult, 24 Kinder weniger als im Vorjahr.

Die Schwankung hält das Staatliche Schulamt Heilbronn nicht für nennenswert, wenn man an 2016 denkt, als überraschend die Zahl der Erstklässler im Landkreis Heilbronn um mehr als 750 Kinder hochgeschnellt war. Jetzt spricht der leitende Schulamtsdirektor Wolfgang Seibold davon, dass die demografische Talsohle durchschritten sei. Die Anfängerzahlen in den Grundschulen habe sich wieder stabilisierten.

Spalier für die Neuen

In Neuenstadt sind es drei Anfängerklassen. Die großen Schulkinder stehen Spalier und begrüßen die Neuen mit einem Jubellied: "Herzlich willkommen ihr lieben Leute, in unserer Schule begrüßen wir euch heute." Sie singen laut und richtig. Alle sind gut gelaunt, als wollten sie den Anfängern beweisen, dass Schule Spaß macht. In der Stadthalle, die frisch renoviert wunderbar nach Holz duftet, staunen die Erstklässler. Mit offenem Mund verfolgen sie, wie die Drittklässler ihr Hallo-hallo mit Klangrohren untermalen. Man lernt also nicht nur rechnen, schreiben und lesen in der Schule.

Wenig Förderstunden

Auch Englisch, dreimal in der Woche Sport und "ganz viel Singen" stehen auf dem Stundenplan der Schulanfänger, wie Lehrerin Christine Hennings ihren 23 Indianern ankündigt. So weit sind die Neuenstädter gut versorgt. Doch es gibt für alle 270 Grundschulkinder in Neuenstadt und für die Kinder in den benachbarten Schulen insgesamt nur sieben Stunden Förderunterricht, wenn sie sich beim Lesen und Schreiben oder beim Rechnen schwer tun. Aber wer mag beim fröhlichen Start ins Schulleben schon an so etwas denken?

 


 

Regen sorgt für Tränen

Jetzt ist erstmal alles gut - außer dem Wetter. Das sorgt sogar für Tränen. Nicht alle Eltern haben an einen Plastiksack gedacht, den sie über die schönen Schultüten ziehen. So weicht Krepppapier durch und nasser Tütenkarton färbt die Finger. Rektor Massa hat noch nie einen so verregneten ersten Schultag erlebt.

Endlich loslegen

Doch selbst wenn am Samstag, dem Haupteinschulungstag in Baden-Württemberg und ersten freien Samstag der stolzen Neuenstädter Erstklässler, die Sonne scheint, bleibt er dabei: Im Lauf der ersten Schulwoche einzuschulen ist besser. "Die Kinder wollen endlich loslegen", weiß Massa. Die großen Schulkinder müssen fürs Empfangsprogramm nicht extra in die Schule kommen. Und der familiäre Besucherstrom lässt sich eher regulieren.

Emma (6) aus Bürg jedenfalls wollte schon vor zwei Jahren in die Schule. Ihr Opa Wolfgang Gebhard ist froh, dass die Nervosität endlich ein Ende hat. "Heute ist ihr Tag" - ein Fest für die ganze Familie.

 

 

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